Behandelter Abschnitt Jes 57,1-2
Einleitung
Am Schluss des vorigen Kapitels war die Rede von den falschen Führern in Juda. Der Hauptgedanke in Kapitel 57 ist dieser: Was soll man von einem Volk erwarten, das untreue, von Gott abgefallene Führer hat? Prophetisch ist hier die Rede von der Endzeit, wenn die nach Israel zurückgekehrte Masse der Juden sich unter der Führung des Antichrists und der auf ihn hörenden übrigen Führer durch den gröbsten modernen Götzendienst verdirbt: die Anbetung eines Menschen. Solche, die in dieser schrecklichen Zeit noch an Gott festhalten – ein treuer Überrest –, werden verfolgt werden. Viele von diesem Überrest werden dann getötet. Der Segen besteht darin, dass sie vor den Tagen der entsetzlichen Endgerichte des Herrn weggenommen werden. Bei der Errichtung des Friedensreiches Christi werden sie aus den Toten auferweckt und zusammen mit dem noch auf der Erde lebenden Überrest die Segnungen der Wiederherstellung Israels empfangen.
Das Volk wird von gottlosen Führen geleitet. Prophetisch geht es hier um die Endzeit, wo die Masse des jüdischen Volkes den Antichrist angenommen hat, der ein Bündnis mit dem Römischen Reich (dem Scheol) geschlossen hat. Es ist die Zeit des Abfalls. Der größte Götzendienst aller Zeiten wird eingeführt: Ein Mensch lässt sich als Gott anbeten. Gott ist entthront. Viele von dem Überrest werden in dieser Zeit umkommen. Davon handelt Vers 1.
Weitere Punkte
Dieses Kapitel beginnt eigentlich schon bei Kapitel 56,9. Ab da könnte man die Überschrift geben: Wehe dem Gottlosen. Da geht es um die Führer des Volkes
Ab Vers 3 geht es um das gesamte Volk.
Einteilung
Das Geschick der Gerechten und der Gottlosen (V. 1‒13)
Gott will seinem Volk Heil geben (V. 14)
Neue Verheißung der Gnade (V. 15‒21)
Verse 1.2
Der Gerechte kommt um, und niemand nimmt es zu Herzen, und die Frommen werden weggerafft, ohne dass jemand es beachtet, dass der Gerechte vor dem Unglück weggerafft wird. 2 Er geht ein zum Frieden; sie ruhen auf ihren Lagerstätten, jeder, der in Geradheit gewandelt ist: Diese Stelle kann man einmal im Licht der Entrückung sehen – Heimgang der Gerechten vor der Zeit der Gerichte. Der Gerechte wird vor dem Gericht weggerafft. Und die tiefere Bedeutung: Der Gerechte wird durch die Entrückung weggerissen.
wegraffen – etwas oder jemanden (gewaltsam) entfernen bzw. wegführen, jemanden aus der Mitte von etwas (heraus)reißen (um ihn zu retten oder zu bewahren), etwas an sich reißen oder (aus)plündern, etwas schnell und hastig ergreifen, um in dessen Besitz zu kommen (Ri 21,21; Ps 7,2; Mt 11,12; 12,29; 13,19; Joh 10,12; u. a.)
entrücken – jemanden (gewaltlos) entheben, entrücken oder entführen [um ihn woanders hinzubringen] (Apg 8,39; 2Kor 12,2.4; 1Thes 4,17; Off 12,5).