Enteile, mein Geliebter, und sei gleich einer Gazelle oder einem Jungen der Hirsche auf den duftenden Bergen!: Die Braut war es, die das Buch begonnen hatte, und sie ist es auch, die das Buch beendet. Und was sind ihre letzten Worte? Das Verlangen nach dem Kommen ihres Geliebten, und zwar, dass er schnell kommen möge. Salomo ist also immer noch nicht gekommen. Wir vereinigen uns mit der Braut und benutzen die Worte, die der Heilige Geist für uns im letzten Buch der Bibel aufgeschrieben hat: „Komm! ... Amen; komm Herr Jesus!“
Die symbolische Sprache des Hohenliedes
Aloe (4,14): Aloe fand bei der Einbalsamierung Christi Verwendung (Joh 19,39). Ein Hinweis auf den Wohlgeruch Christi in seinem Tod.
Amana (4,8): wörtlich festes Bündnis, Beständigkeit. Der Amana ist ein Berggipfel, der zur Gruppe des Antilibanon gehört, also im Norden Israels. Der Überrest wird während der Drangsal dorthin fliehen (Mt 24,15). Anschließend fordert der Herr die Braut auf, mit Ihm herabzukommen.
Anhöhen von duftenden Pflanzen (5,13): eig. Türme. Bild bei der Beschreibung des Bräutigams. Die Türme erinnern an den Sieg Christi in seiner Erniedrigung. Aus seiner Misshandlung kamen wohlriechende Düfte hervor (Mt 27,27-31)!
Apfelbaum (2,3; 8,5). Der Apfelbaum ist der König der fruchttragenden Bäume. Er spendet Schatten und seine köstliche Frucht.
Baal-Hermon (8,11): Herr einer Menge, d. h. aller Völker. In Jesaja 7,23 kostet ein Weinberg mit 1000 Weinstöcken 1000 Silbersekel. In Hohelied 8 ist der Betrag allein die Pacht; das macht deutlich, wie groß dieser Weinberg ist.
Berge und Hügel (2,17; 4,8; 8,14): Berge und Hügel sind große und kleine Hindernisse und Schwierigkeiten, die sich den Gläubigen bzw. Gott in den Weg stellen. Jeder Berg und Hügel soll erniedrigt werden (Jes 40,4).
Biegungen der Hüften: Hüften oder Lenden stehen häufig in Verbindung mit der Erwartung des Bräutigams, also Ihm entgegenzugehen (Lk 12,35-36; 1Pet 1,13).
Born, verschlossener – Quelle, versiegelte: Im Garten Eden war ein Strom, der zuerst den Garten bewässerte und von dort aus zu einer Erquickung für die ganze Erde wurde. Im Garten ist zuerst Wasser (Off 22,1-2). Israel war ein Garten ohne Wasser (Jes 1,30), weil es den Born lebendigen Wassers verlassen hatten (Jer 17,13). Doch in Zukunft wird Israel wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell sein, dessen Wasser nicht trügen können (Jes 58,11).
Braut: Ein Bild des künftigen Überrest aus dem irdischen Volk Gottes, eig. der beiden Stämme des Südreiches (Juda, Benjamin), oder noch genauer gesagt: Jerusalems, der Hauptstadt des Südreichs. Die Jungfrauen sind die Töchter Jerusalems (= Tochterstädte; vgl. 1,5). Die kleine Schwester in Kapitel 8,8 ist ein Bild des Überrests aus den zehn Stämmen des Nordreiches.
Bräutigam: Christus in seinem Verhältnis zu seinem irdischen Volk Israel. Die Anwendung auf Christen als Bräutigam ist nur individuell möglich.
Brüste: geistliche Reife verbunden mit der Weitergabe von Nahrung an Kinder im Glauben; geistliche Reife und Weitergabe von Nahrung. Der Bräutigam spricht von den Brüsten als von einem Zwillingspaar: Gleichmäßigkeit im Wachstum. Wie oft fehlt es im Glaubensleben von Gläubigen an Ausgeglichenheit. Jungbekehrte haben dem Glauben die Tugend zugefügt, doch es fehlt oft noch an Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung. Solange wir geistlich nicht gewachsen sind, kann der Herr uns noch nicht für die Weitergabe von Nahrung gebrauchen. Der Vergleich der Brüste mit Türmen weist hin auf geistliche Reife in Verbindung mit Wachsamkeit und Abwehr gegenüber den Feinden.
Bündel Myrrhe: das wohlriechende ölige Harz, das auf natürliche Weise aus dem Myrrhenstrauch ausfließt. Der Ausfluss lässt sich durch Anritzen verstärken (vgl. Fußnote zu Kapitel 5,5). Das hebr. Wort für Myrrhe ist vom arabischen Wort murr abgeleitet, das „bitter“ bedeutet. Die Myrrhe ist die Erinnerung an die Leiden Christi.
Dornen: Folge der Sünde (1Mo 3,18), ebenfalls ein Bild der gottfeindlichen Juden, in deren Mitte der Überrest als Lilien weilen wird.
Duft deiner Gewänder: Der Libanon ist mit Köstlichkeiten, exotischen Sträuchern bepflanzt, deren Düfte im Frühling aufsteigen. Die Gewänder sind ein Bild des Verhaltens der Braut. In Offenbarung 19,8 hat die Braut ein Kleid an, das aus den gerechten Taten der Braut besteht.
Duft wie Äpfel: die wohlriechenden Eigenschaften der Gnade, wie Christus sie in seinem Leben hervorströmen ließ.
En-Gedi: En = Quelle, Gedi = Bock. Erinnerung daran, dass uns die Quelle aller Segnungen dadurch erschlossen wurde, dass Christus das Sündopfer (meist ein Ziegenbock) geworden ist. Die Weinberge weisen auf die Freude der Sündenvergebung und Segnungen durch die Auferstehung hin. En-Gedi lag am Westufer des Toten Meeres, wo Salomo Weinberge angelegt hatte (Pred 2,4).
Feigen: eig. „Winterfeigen“ (JND), vgl. Mt 21,18-21. Die erste Frucht für Gott unter dem Volk Israel.
Früchte, edle: Früchte im Leben eines Gläubigen, worin die verschiedenen Charakterzüge des Lebens des Herrn Jesus in uns als Frucht des Geistes zu sehen sind (Gal 5,22).
Früchte: neue und alte: in Matthäus 13,52 spricht der Herr davon, dass jeder Schriftgelehrte, der im Reich Gottes unterwiesen ist, aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt. Dort ist das Neue das, was der Herr über das Reich offenbarte und das Alte die Dinge, die im Alten Testament niedergelegt waren. So könnte der Sinn hier sein: Die neuen Früchte sind in der Drangsal gereift und die alten hat die Braut aus den Erfahrungen früherer Zeiten (des Alten Testamentes) gesammelt.
Füchse: eig. Schakale. Bild der Folgen des Gerichts (Hes 13,4). Niedliche Tiere, die verheerenden Schaden anrichten. Die Weinberge können keine Frucht bringen.
Fürstentochter: die königliche Abstammung der Braut (vgl. Ps 45,13).
Garten, verschlossener: Der Garten ist in der Schrift der Ort der Gemeinschaft. Gott selbst wandelte bei der Kühle des Tages im Garten Eden (1Mo 3). Jesus hielt sich oft mit seinen Jüngern in einem Garten auf (Joh 18). Gott verlangt nach Gemeinschaft mit dem Menschen. Die Braut kennt die Gemeinschaft mit dem Herrn, gegenüber der Welt ist sie verschlossen.
Gartenquelle, Brunnen lebendigen Wassers, Bäche: das
sind die Wirkungen des Heiligen Geistes in den Gläubigen, die zuerst in
Anbetung zu Gott, dann zum Segen für andere hervorquellen (
Gaumen = lauter Süßigkeit: Zuerst hatte der Herr selbst Freude am Wort Gottes (Ps 119,103), und danach hat Er das Wort Gottes zu uns gesprochen.
Gazellen und Hindinnen: Gazellen sind sehr schnelle Tiere (1Chr 12,8), Hindinnen (Hirschkühe) leichtfüßige Tiere (Ps 18,33). Gazellen sind ein Bild von der Zartheit und dem Feingefühl geistlicher Zuneigungen. An anderer Stelle sind sie ein Bild vom Herrn selbst in seiner Anmut: Der Maßstab unseres Wachstums ist das volle Wachstum nach dem Maß des Christus (Eph 4,13).
Gebirge Gilead: Sehr fruchtbare Gegend auf der östlichen Seite des Jordan. Bild der Segnungen (Micha 7,14; Jer 50,19).
Geklüft, Felsen, Felswände: Der Überrest wird auf die Berge fliehen (Mt 24,16; Ps 27,5; Jes 16,4).
Gemächer: das hebr. Wort bezeichnet auch die innersten Gemächer eines Zeltes, die durch einen Vorhang von den vorderen Teilen des Zeltes abgetrennt waren. Ein Bild der engen, ungetrübten Beziehung und Gemeinschaft mit dem Herrn.
Genossen: Diener Christi, des Erzhirten der Schafe (1Pet 5,1-4).
Gestalt wie der Libanon: Der Gerechte ist wie eine Zeder auf dem Libanon (Ps 92,12), stark und unerschütterlich im Boden verwurzelt. Die Herrlichkeit des Libanon wird zum Volk Israel kommen (Jes 60,13).
Gewürzpulver: Salben und Gewürze, die die Braut in Leiden erworben hat; sie sind ein Wohlgeruch für Gott.
Granatäpfel: Der Granatapfel ist eine süße Frucht. Siehe Ps 104,34: „angenehm“ = süß (vgl. Ps 19,14; 139,23). Bei dem Herrn Jesus ging sein Gedanke nicht weiter als sein Mund (Ps 17,3). Am Saum des Kleides des Hohenpriesters waren Granatäpfel. Sie sind ein Bild der Frucht zur Heiligkeit (vgl. Röm 6,22).
Haar: Das lange Haar ist das Bild der Unterordnung und völligen Hingabe gegenüber dem Ehemann (vgl. 1Kor 11 und 4Mo 6). Diese Unterwürfigkeit ist durch die Ziege als Bild des Sündopfers symbolisiert.
Hals: Bei Israel war dieser Hals hartnäckig, nicht bereit, sich zum Dienst zu beugen. Das Volk war halsstarrig. Doch für die Braut bedeutet es Sieg, das Joch des Herrn Jesus zu tragen. Wenn der Herr uns in seinem Dienst gebrauchen kann, wird Er uns auch von Sieg zu Sieg führen. Der Hals, der sich früher nicht unter das Joch Gottes beugen wollte, wird das Zeichen königlicher Herrlichkeit (Elfenbein) sein (vgl. 4,4). Der Turm symbolisiert Geradheit und Aufmerksamkeit gegenüber Feinden.
Halsgeschmeide: die Erwartung des Kommens des Herrn verleiht dem Gläubigen einen besonderen Schmuck.
Hände = goldene Rollen: Die Hände hinterlassen überall Spuren der göttlichen Herrlichkeit. In diese Hände sind wir eingezeichnet (Jes 49,16; Joh 10,28; vgl. Hiob 5,17-18).
Haupt – Karmel: Jerusalem wird die Pracht des Karmel gegeben werden (Jes 35,2). Der Karmel ist ein Vorgebirge, das sich im Norden der Ebene Sarons steil aus dem Meer erhebt. Mit etwas Fantasie kann dieses steile Vorgebirge mit einer Stirn verglichen werden. Das Haupt ist vor allem ein Bild der Einsicht und Führerschaft. Hier wird es verglichen mit dem feinen Gold göttlicher Herrlichkeit.
Haus der Mutter: Die Verwandtschaft der Braut mit der Mutter ist die geistliche Rückbesinnung auf die Vergangenheit.
Helden: Der Überrest wird für die Rechte des Herrn kämpfen: erstens das Zeugnis Gottes durch
den Herrn Jesus bewahren und zweitens wird der Herr zusammen mit seinen
Helden, dem Überrest, das Reich des Friedens errichten (vgl. Joel 3,11;
Mich 5,4). Der Überrest wird den Weg für den Herrn bereiten (
Herde Schafe: Das friedliche Zusammenleben der Gläubigen.
Herde Ziegen: Das ganze Volk Gottes, indem es gemeinschaftlich diese Charakterzüge offenbart. Allein Unterwürfigkeit und Hingabe der Gläubigen führt zu friedlichem Miteinander und praktischer Einheit.
Holz des Libanon: Bild der Unvergänglichkeit und Stärke (Ps 92,12).
Honig und Milch: die Worte, die Segnungen, die der Herr zu uns spricht, sind für die Gläubigen zur Wonne. Sie sollen auch unser Sprechen kennzeichnen. Es ist die Nahrung des Wortes Gottes, die Wachstum und Zuneigung bewirkt. Das Land fließt von Milch und Honig (2Mo 3,8; insgesamt 15-mal in 2Mo bis 5Mo). Milch und Honig setzten ein blühendes Land voraus, blumenreiche Wiesen, damit Kühe genug zu fressen haben, und die Bienen, die genug Blumen haben.
Honigseim: Honigseim ist von selbst ausgeflossener Honig, also nicht geschleudert. Der Honig wird gesammelt und aufbewahrt, um dann seine Süßigkeit zu geben. In Psalm 19,10 heißt es, dass die Rechte des Herrn süßer sind als Honig und Honigseim (vgl. Spr 16,24; Jer 15,16). Es sind die Worte des Herrn, die die Gläubigen sammeln. Dieses Wort wirkt in ihren Herzen Zuneigungen zum Bräutigam. Darum ist der Honigseim auch ein Bild der Liebe zwischen Mann und Frau, insbesondere der Worte der Liebe und der Küsse.
Jungfrauen: Gläubige, die sich rein für Christus bewahren (2Kor 11,2; Off 14,4). Sie sind deutlich von der Braut unterschieden: Sie kennen nicht den vertrauten Umgang mit dem Bräutigam.
Kettchen – Schnüre: Das ist der den Gläubigen vom Herrn verliehene Schmuck (1Mo 24,53; Hes 16,10-11). Siehe auch Kapitel 1,10. Salomo fordert seinen Sohn auf, die Belehrungen seines Vaters und seiner Mutter um seinen Hals zu binden (Spr 1,8-9; 3,3; 6,21).
Kriegsscharen (Bannerscharen): Von Jerusalem aus wird der Herr zusammen mit dem Überrest seine Herrschaft antreten, indem Er sich zuerst einmal seine Feinde unterwerfen wird (Mich 4,13; 5,4; Sach 12,1-9; 14,14).
Lagerstätten der Löwen: Löwen und Panter sind Feinde, die den Überrest bedrängen werden. Diese Tiere sind in den Prophezeiungen öfter Völker, die Gott zum Gericht benutzt (Jer 5,6; Hab 1,8).
Lehne von Gold: (oder: Boden). In der Stiftshütte war alles von Gold überzogen. Die Braut ist von Herrlichkeit umgeben.
Leib – Weizenhaufen: Das ist in der wörtlichen Bedeutung die Körperfarbe. Dann Bild der Fruchtbarkeit (vgl. Weizen in Joh 12,24). Israel wird sehr fruchtbar werden („wer hat mir diese geboren“; Jes 49,21; 54,1). Israel wird als Weizenernte gesammelt werden (1Mo 37,7; Ps 126,6; Mt 13,24-30; Off 14,14-16).
Leib ein Kunstwerk von Elfenbein: Das Wort für
„Leib“ ist eigentlich „Eingeweide“. Die innersten Empfindungen des Herrn
Jesus. Sein Erbarmen spiegelt königliche Herrlichkeit wider (
Libanon („Weißberg“) der Aufenthaltsort der Braut während der großen Drangsal, wo die Braut bewahrt wird. Dorthin wird der Überrest nach den Worten des Herrn Jesus fliehen (Mt 24,15-16; vgl. Ps 42,6. Der Libanon ist im Hohenlied der Schmelztiegel, der Wohlgerüche hervorbringt (V. 11) und Wirkungen des Geistes Gottes (V. 15).
Liebesäpfel: von der Arabern als Förderungsmittel der Fruchtbarkeit betrachtet. Lea gewann die Liebe Jakobs mit Liebesäpfeln (1Mo 30,14). Das ist natürlich eine heidnische Vorstellung, denn Gott ist es, der Fruchtbarkeit gibt
Lieblich wie Jerusalem: „Gründung des Friedens“, und das, obwohl diese Stadt in Zukunft, wenn die Liebe zwischen Bräutigam und Braut aufblüht, stark bedrängt und größtenteils niedergetreten sein wird (vgl. Ps 122).
Lippen = Lilien: vgl. 2,1; 3,16; 4,14. In der ersten Bedeutung die rote Farbe der Lippen. Übertragen ein Bild der Demut. Die Gnade des Herrn Jesus kam in seiner Demut zum Ausdruck. Die Bescheidenheit seiner Worte. „Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen“ (Ps 45,2). Die Menschen verwunderten sich über die Worte der Gnade, die über seine Lippen kamen (Lk 4,22).
Lippen: Die Worte der Braut verraten die Würde in der Anerkennung der königlichen Autorität des Herrn Jesus (Jos 2; Mt 27,28-29). Mit dem Mund wird bekannt zum Heil (Röm 10,9). Die Braut ist sich bei jedem Wort bewusst, dass sie durch das Blut Christi von ihrer Sünde und Unreinheit befreit ist (Kol 4,6; Eph 4,29).
Locken herabwallend, schwarz wie der Rabe: Die Locken erinnern an das lange Haar des Nasiräers (4Mo 6). Die schwarze Farbe weist auf die Jugend hin. Bei dem Herrn Jesus gab es keine Alterserscheinungen. Das Wort „schwarz“ ist im Hebräischen verwandt mit dem Wort für „Jugend“ (Pred 11,10).
Lustgarten (= Paradies, vgl. Neh 2,8; Pred 2,5; Off 2,7). Nicht nur das Wasser ist kennzeichnend für diesen Garten, sondern auch die Bäume, die ihre Lebenskraft aus dem Wasser ziehen (vgl. 1Mo 2; Ps 1,3; Jer 17,8; Hes 47,12; Off 22).
Machanaim: „Zwei Läger“ oder „Doppellager“. Das irdische Heerlager wird zusammen mit den himmlischen Heerscharen kämpfen, die mit dem Herrn vom Himmel kommen. Man kann auch an die zehn und die zwei Stämme denken, die im Friedensreich wieder vereint sein werden.
Mauer: die Mauer des Schutzes, den Gott dem Überrest in der Drangsal gewährt (Jes 26,20).
Mond: Widerspiegelung der Herrlichkeit Christi als die Sonne der Gerechtigkeit (Mal 3). Sonne und Mond erinnern an die Festigkeit der Verheißungen und Wege Gottes mit der Erde (Ps 89,36-37).
Morgenröte: Die Schönheit des anbrechenden Tages ist die Schönheit Israels. Die lange Nacht der Sünde und Verwerfung Christi neigt sich ihrem Ende zu. Die Erscheinung Christi wird auch das Hervorglänzen Israels zur Folge haben. Die Grundlage der Herrlichkeit der Braut sind die tiefen Leiden Christi der Sünde wegen (Ps 22: „Hirschkuh der Morgenröte“).
Most der Granaten: Das ist der Extrakt der Frucht, die die Braut von dem Bräutigam selbst empfangen hat, von der sie sich ernährt hat, nach deren Duft ihre Nase gerochen hat, und deren Saft (junger Apfelwein?) sie für ihn bereit stellen möchte. Sie nennt ihn den „Most meiner Granaten“.
Mutter, seine: Dieselbe wie die Mutter der Braut (1,6; 3,4). Israel wird die Verwandtschaft zwischen der Mutter, dem Bräutigam und der Braut erkennen. Deshalb nennt der Bräutigam die Braut auch später seine Schwester (4,10.12; 5,1.2). Die „Mutter“ des Herrn Jesus ist ebenso wie bei dem zukünftigen Überrest das alte Volk Israel (Off 12,5), das Gott untreu war durch weltliche Verbindungen (Hurerei) (vgl. Jes 50,1; Hes 23,1; Hos 1,11 - 2,3).
Myrrhe: vgl. 1,13; 3,6; 4,6: die Leiden Christi.
Myrrhenberg und Weihrauchhügel: Der Ort, wo das Kreuz gestanden hat und wo der Herr das Werk der Erlösung vollbracht hat. Die Braut will zum Myrrhenberg gehen, um dort an die Leiden des Herrn zu denken und anschließend seines Dienstes jetzt zur Rechten Gottes im himmlischen Heiligtum, wovon der Weihrauchhügel ein Bild ist.
Nabel: Die Grundlage der Erlösung ist: „Fürchte den Herrn und weiche vom Bösen: es wird Heilung sein für deinen Nabel“ (Spr 3,7-8). Zu Beginn der Geschichte des Volkes sah Gott Israel im Blut zappeln, in nicht entbundenem (nicht erlöstem) Zustand (Hes 16,4). Jerusalem wird der Nabel der Erde sein (Hes 38,12).
Narde: die durch stille, beständige Bewunderung des Herrn Jesus hervorgebrachte Anbetung (vgl. Maria in Joh 12,3).
Narden Herrlichkeiten und Eigenschaften Christi als Mensch hier auf der Erde. Die Narden werden in V. 14 aufgezählt: insgesamt sechs Arten. Seine Erniedrigung auf Erden vor dem Kreuz und der Auferstehung.
Narzisse Sarons: Eine zierliche, einfache Feldblume, eine Lilienart (?). Saron bedeutet „Ebene“. Damit drückt die Braut ihre Bescheidenheit aus.
Nase: Früher brachte Israel mit seiner Nase seinen Hochmut zum Ausdruck (Ps 10,4: eig. Hochnäsigkeit). Nasen und Ohren wurden in der Drangsal abgeschnitten (Hes 23,25).
Nordwind: Er bringt Regen und Kälte (Spr 25,23); der Südwind Wärme (Lk 12,55). Diese Hitze kann die Hitze von Kapitel 1,6 sein.
Nuss: Die Nuss wird an keiner anderen Stelle in der Schrift genannt. Außen ist die Nuss hart und unzugänglich, innen ein Leckerbissen.
Palme: Die Gestalt der Braut ist ein Zeichen des Sieges und der Erlösung (Joh 12,13; Ps 92,12; Off 7,9; 2Mo 15,27).
Rauchsäulen: Die Rauchsäulen des Brandopferaltars, der im Vorhof stand. Das Feuer des Brandopferaltars sollte Tag und Nacht in Brand erhalten werden.
Sonne: vgl. Mt 13,43; 1Mo 37; Off 12. Höchste Autorität hier auf der Erde. Vollkommen in der Ausübung der Regierung. Das Licht des Herrn wird die Feinde verzehren (Jes 60,1-2.12).
Ross: eig. Stute, weibliches Pferd. Es ist ein gebändigtes Pferd (Ps 32,9). Außerdem ist es das Tier zum Kampf (Hiob 39,19-25); ein „Prachtross im Streit“ (Sach 10,3).
Rot: Die jugendliche Frische. David war rötlich (1Sam 16,12; 17,42) und schön für Gott. Die rote junge Kuh erinnert an die frische Jugend des Herrn Jesus. Die Kuh hatte keinerlei Gebrechen. Die rote Farbe könnte auch ein Hinweis auf sein Blut sein? Bei den rotgefärbten Widderfellen ist das der Fall (2Mo 26,14).
Safran: Sehr teures und feines Parfüm, hergestellt aus einer Krokusart. Die in der Erniedrigung des Herrn verbreitete Herrlichkeit.
Salben: Die wohlriechenden Eigenschaften der Gnade, wie Christus sie in seinem Leben hervorströmen ließ. Salben wurden auch zur Heilung gebraucht (Jes 1,6). Christi Gnade und Herrlichkeit zu Gunsten von Menschen.
Salböl: Im Alten Testament wurden Könige, Priester und Propheten zum Dienst gesalbt und dadurch völlig für Gott abgesondert. Das Salböl, mit dem die Priester und Gegenstände der Stiftshütte gesalbt wurden, durften nicht nachgemacht werden (2Mo 30,22-33). Das Salböl ist ein Bild der inneren, persönlichen Herrlichkeiten Christi, wie sie in seinem Dienst für Gott zum Ausdruck kamen und nur von Gott verstanden werden, wenn auch Menschen den Wohlgeruch riechen können (vgl. den lieblichen Geruch des Brandopfers).
Saphiren: Der Saphir ist ein blauer Edelstein, der auf den himmlischen Menschen hinweist (Hes 1,26; 10,1; 2Mo 24,10). Das Aussehen des Sohnes des Menschen, der auf dem Thron Gottes sitzt, ist wie ein Saphirstein.
Säulen von Silber: Erinnerung an die Erlösung.
Schale – Mischwein: vgl. Kap. 5,1. Alle Völker werden sich über die Erlösung Jerusalems freuen; das bedeutet auch ihre eigene Erlösung. Jerusalem wird der Kanal der Segnungen und Freude im Friedensreich sein.
Schenkel = Säulen von weißem Marmor: Die Kraft der Beine. Vgl. die Säulen im Tempel: „Jakin“ (= er wird feststellen) und „Boas“ (= in ihm ist Stärke) – 1Kön 7,21. Vollkommene Ruhe und Macht, die durch nichts ins Wanken gebracht werden kann.
Schläfe: der Ort, wo die Gedanken gebildet werden. Der Herr kennt unsere Gedanken von ferne.
Schlummernden: Die Freude wird die Schlafenden aufwecken (Hes 20,34-38), das sind die zehn Stämme, die nach der Errichtung des Reiches ins Land kommen (vgl. Ps 73,24). Auch sie werden an dieser Freude teilhaben.
Schuhe: Bild der Erlösung (Lk 15,22; Eph 6,15); vgl. „barfuß“ in Jes 20,4; 2Sam 15,30.
Schwester: Die geistliche Verwandtschaft von Braut und Bräutigam (vgl. Mt 12,46-50); vgl. die Schwester der Oholiba (= Jerusalem), die Ohola (=Samaria) in Hesekiel 23. – Sulamith spricht mit Salomo über ihre kleine Schwester. Wenn sie standhaft bleibt (eine Mauer ist), soll sie mit Silber (Bild der Erlösung) geschmückt werden.
Senir und Hermon: Der Senir („eine Leuchte“, amoritischer Name des Hermon) ist ein Gipfel des Hermon (5Mo 3,9). Der Hermon ist der südliche Vorsprung des Antilibanon an der Nordseite Israels („rau“).
Silber: Bild der Erlösung. Der Preis für die Erlösung musste in Silber bezahlt werden (2Mo 30,11-16).
Sitz von Purpur: die königliche Herrlichkeit Salomos, die bald die Herrlichkeit der Braut sein wird (Ps 45).
Söhne: Die Söhne der Mutter der Braut sind nicht ihre Brüder. Sie sind aus der weltlichen Verbindung hervorgekommen: Es sind die gottlosen Juden, die den Überrest bedrängen werden.
Steine, eingefasste: Die Augen sind Edelsteine; sie symbolisieren Einsicht und Abhängigkeit. Wenn das Auge licht ist, ist der ganze Leib licht (Mt 6,22).
Sulamith: Abgeleitet von „Sulam“ oder „Schalom“. Dieser Name ist die weibliche Form des Namens „Salomo“. Salomo gibt der Sulamith Frieden im Friedensreich.
Tafel des Königs: Der Ort der Gemeinschaft mit Christus, wo der Genuss seiner Nähe und der Segnungen zur Anbetung führt.
Taube (1,15; 2,14; 4,1; 5,2.12; 6,9): Bild der Einfalt, Schlichtheit und Aufrichtigkeit (Mt 10,16). Vgl. die „Einfalt gegen den Christus“ (2Kor 11,3). Taubenpärchen sind anhänglich aneinander und führen Ehen auf Lebenszeit. Auch Bild der Reinheit (1Mo 8; Mt 3). Der Bräutigam nennt die Braut „meine Taube“ und vergleicht ihre Augen mit Tauben: Die Einfalt der Braut gegenüber ihrem Bräutigam. Die Augen sind ein Symbol das geistliche Sehvermögen (vgl. Eph 1,18). Die Braut hat nur noch ein Auge für den Bräutigam. Die Braut vergleicht ihrerseits die Augen des Bräutigams ebenfalls mit Tauben.
Teiche zu Hesbon: Hier werden die Augen nicht mit Tauben verglichen, wie in Kapitel 4,1, sondern mit Teichen. Hesbon war bekannt für seine schönen, stillen Teiche. Ein Bild abgeklärter Ruhe und Frieden.
Tirza und Jerusalem: Tirza heißt „Anmut, Wohlgefallen“ und war ab der Zeit Jerobeams bis zu der Zeit, wo Omri Samaria baute, die Hauptstadt des Zehnstämmereichs. Da beide Städte hier in einem Atemzug genannt werden, kann es ein Hinweis auf die Wiedervereinigung des gesamten Reiches sein. Jerusalem nimmt dennoch den ersten Platz ein.
Töchter Jerusalems: die Tochterstädte Jerusalems.
Topasen: eig. „Chrysolith“ (JND). Bild der Beständigkeit der Regierung Gottes. In Hesekiel 1,16; 10,9 sieht Hesekiel die Räder der Wagen der Regierung Gottes, die die Farbe von Chrysolithsteinen haben. In Daniel 10,6 sieht er einen Mann in Linnen, dessen Leib wie Chrysolith war.
Tor der volkreichen Stadt: Ein großes Volk wird zu Beginn des Friedensreiches ruhig im Land wohnen. Die Tore Jerusalems werden offen sein. Freiheit der Bewohner, aus- und einzugehen. Freier Umgang des Volkes Gottes untereinander (vgl. Joh 10,9).
Tragbett: Mittel des Schutzes für die Braut auf ihrer Reise durch die Wüste.
Traubenkuchen: Als David zum Königtum über ganz Israel gelangt und die Bundeslade in Jerusalem war, teilte er u. a. Traubenkuchen aus (2Sam 6,19). Teilnahme an der Freude über die gefestigte Beziehung Gottes zu seinem Volk durch das Königtum und das Priestertum.
Turm Libanon: Das Zeichen der Erhabenheit, von dort aus kann man das ganze Land überschauen. Israel wird erhaben sein über die Völker, besonders über Assyrien, wovon Syrien (Damaskus) ein Teil ist.
Turteltaube: vgl. 1,15; wurde auch als Opfertier gebraucht (3Mo 1,14). Der Überrest vergleicht sich ebenfalls mit einer Turteltaube (Ps 74,19).
Untersetzer von feinem Gold: Das sind die Füße, auf denen der Körper ruht. Der Herr Jesus ist seinen Weg in göttlicher Kraft gegangen. Überall hinterlässt sein Weg die Spuren göttlicher Herrlichkeit.
Verschleierte: besser „Umherirrende“. Solange jemand noch nicht weiß, wo Salomo mittags (in der Drangsalshitze) lagert, irrt er noch umher.
Wächter: Personen, die im Zusammenleben der Menschen für Ordnung sorgen (Autorität ausüben). Es sind hier die Vertreter des Judentums, die der Braut nicht sagen können, wo der Bräutigam ist.
Wangen wie Beete von Würzkraut: Die Wangen, die ein Bart schmückte, hat der Herr Jesus den Raufenden dargeboten und sein Angesicht nicht vor Schmach und Speichel verborgen (Jes 50,6). Wie anders wird der Überrest diese Wangen als Beete von Würzkräutern betrachten. Das heilige Salböl wird über den Bart Aarons fließen und einen wunderbaren Wohlgeruch verbreiten (Ps 133).
Wasserbächen: Zuerst beziehen sich die Wasserbäche auf die Feuchtigkeit der Augen; vielleicht kann man an die Tränen des Herrn Jesus am Grab von Lazarus denken (Joh 11,35) oder als Er über Jerusalem weinte (Lk 19,41). Der Vergleich mit der Milch bezieht sich auf das Weiße im Auge. Übertragen weist es hin auf die Einfalt des Herrn Jesus gegenüber dem Wort Gottes. Er war der Baum, der gepflanzt war an Wasserbächen (Ps 1; Jer 17).
Wehen: Vorher geht die Mutter durch die schreckliche Drangsal (Jer 30,7, Jes 66,7-9). Diese Wehen sind der schmerzliche Vorgang der Geburt der Braut aus dem alten Volk Israel.
Weihrauch: Die persönliche Herrlichkeit Christi in Verbindung mit seinem Dienst im Heiligtum. Der Weihrauch erinnert an das Räucherwerk als Bild der Fürbitte Christi (Off 5,8; 8,3-4). Es ist auch die Fürbitte des Volkes Gottes, mit der Christus sich einsmacht.
Weihrauchgehölz: nicht weiter definiert: nur für Gott zu begreifen, so auch die anderen.
Wein: irdische Freude (Ri 9,13; Ps 104,15), die von Gott gegeben ist, unterschieden von weltlicher (sündiger) Freude. weiß: In der wörtlichen Bedeutung ein Bild der Frische der Jugend. In Klagelieder 4,7 heißt es von den Fürsten Judas in der Blütezeit, dass sie reiner als Schnee waren, weißer als Milch, röter am Leib als Korallen. Die weiße Farbe des Herrn Jesus ist seine völlige Reinheit. „Weißmachen“ ist Reinigen (Dan 11,35; 12,10).
Winter und Regen: Symbole des Gerichts Gottes. Bei der Sintflut regnete es vierzig Tage und Nächte. Die Eiszeit war eine Folge der Flut.
Würzrohr: Exotische Pflanze (Jes 43,24; Jer 6,20; Hes 27,19). Sehr teure Gewürze. „Rohr“ oder „Rohrstab“. Der Kanal, uns himmlische Dinge mitzuteilen (Joh 3,13). Würzrohr, Zimt und Myrrhe waren neben Kassia die Bestandteile des heiligen Salböls (2Mo 30,23).
Würzwein: Die Folge der Belehrungen wird Freude sein, an der die Braut den Bräutigam teilhaben lassen will.
Wüste: Siehe Hos 2,14; Jer 31,2; Off 12,14. Dort wird der Überrest in der Drangsalszeit geläutert werden. Die Wüste ist seit der Befreiung der Volkes Israel durch Mose der Ort der Läuterung, das Zeichen des Übergangs von der Knechtschaft zur Freiheit, von der Demütigung zur Herrlichkeit (Jes 40,3; Hos 2,14; Ps 68,4).
Zähne: Symbol der Nahrungsaufnahme. Die Zerkleinerung der Nahrung ist gekennzeichnet durch das Schaf (Sanftmut) und die Verurteilung alle Regungen des Fleisches (geschoren), Reinigung, Selbstgericht anhand des Wortes Gottes (Schwemme) und doppelte Fruchtbarkeit (Zwillinge).
Zedern und Zypressen: Beide Holzarten wurden im Tempel verwendet (1Kön 6,8.10). Sie weisen auf die Nähe und Gemeinschaft mit dem Herrn im Heiligtum hin.
Zeltbehänge Salomos: Die Anmut der Braut entspricht der Schönheit der Zelte Salomos. Der König hat seine Herrlichkeit auf die Braut gelegt. „Durch meine Herrlichkeit, die ich auf sie gelegt hatte“ (Hes 16,14; Off 21,11). Die Braut ist sich ihrer Schönheit bewusst.
Zelte Kedars: Kedar sind arabische Beduinenstämme zwischen dem peträischen Arabien und Babylonien (Hes 27,21; Ps 120,5), die in Zelten wohnten, die mit schwarzen Ziegenfellen behängt waren. Unter diesen Völkern wird sich der Überrest teilweise während der großen Drangsal aufhalten und der sengenden Hitze der Verfolgungen ausgesetzt sein, daher die schwarze, durch die Sonne versengte Hautfarbe.
Zyperblumen: Auferstehung und Verherrlichung Christi als Mensch.
Zypertraube: Blumen und Blüten symbolisieren die Pracht und Herrlichkeit der Auferstehung; vgl. die mandelblütenförmigen Kelche des Leuchters (2Mo 25,31), den blühenden Mandelstab Aarons (4Mo 16,36-45) und die aufbrechenden Blumen im Tempel (1Kön 6,29). Das hebr. Wort für Zypertraube ist verwandt mit dem Wort für „versöhnen“.