Welchen Gewinn hat der Mensch bei all seiner Mühe, womit er sich abmüht unter der Sonne: Gewinn oder Vorzug (2,13). Welchen bleibenden Gewinn hat der Mensch? Im Griechischen „das, was darüber hinaus übrigbleibt“ (vgl. „über alles hinaus“, Eph 3,20). Man könnte diese Frage so umschreiben: „Wenn das Leben zu Ende geht, wenn der Mensch sein Werk vollendet hat, sein Zeit, seine Kraft, seine Talente, was hat er dadurch empfangen an Stelle dessen, was er aufgewendet hat? Kompensieren die Freuden all diese Mühe?“ (Jennings). Die Antwort auf die Frage dieses Verses lautet: Nein (vgl. 2,11)! „Was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber seine Seele einbüßte?“ (Mt 16,26), und: „Die Gottseligkeit aber mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn“ (1Tim 6,6).
Mühe: oder: Arbeit; engl. labour. Es ist die beschwerliche Arbeit. Das Wort kommt 17-mal vor im Prediger und hat immer diese negative Bedeutung. Es ist die Mühsal als Folge des Sündenfalls.
Womit er sich abmüht unter der Sonne: Das Irdische im Gegensatz zum Himmlischen, das über der Sonne ist; das Immanente im Gegensatz zum Transzendentalen, das über das Sichtbare und gegenständlich Erfahrbare hinausgeht.
Dieser Ausdruck findet sich 29-mal im Prediger (Kap. 1,3.9.14; 2,11.17.18.19.20.22; 3,16; 4.1.3.7.15; 5.12.17; 6,1.12; 8,9.15.15.17; 9,3.6.9.9.11.13; 10,5).
Die größten Mittel, die höchste Fähigkeit, der erhabenste Rang, der aktivste Verstand, der kultivierteste Geschmack, ja, und damit vor allen Menschen, verstärken nur die Unzufriedenheit und das Elend; und Salomo war der Mann, der es sowohl bei seinem Weggang von Gott erlebte als auch uns den Gewinn daraus gab, als die Gnade ihm gab, alles zur ewigen Ermahnung zu überprüfen und mitzuteilen (WK).