Und sehen die Kinder deiner Kinder. – Frieden über Israel: Der Fluch und der Tod werden gebannt sein. Die Menschen werden tausend Jahre alt werden. Vielleicht wird der Alterungsprozess auf ein Zehntel reduziert. So könnte es sein, dass ein Vater noch das zehnte Geschlecht kennenlernt. Unvorstellbarer Segen! Ach könnte Gott doch jetzt schon damit beginnen, sein Volk mit Wohlfahrt und Frieden zu überschütten.
Persönliche Anwendung auf eine Familie
Dieser Psalm bildet einen Teil der Stufenlieder. Es sind eigentlich Hinaufziehlieder. Die Stufenlieder führen zum endgültigen Segen im Friedensreich. Findet man nicht ebenfalls eine Steigerung in den Begriffen „grüne – silberne – goldene Hochzeit“? Der Segen nimmt beständig zu, wenn eine Ehe von Gottesfurcht und Wandel in den Wegen des Herrn bestimmt ist. Natürlich ist das ein allgemeiner Grundsatz; es gilt nämlich für jeden. In Vers 2 ist eine weitere segensreiche Folge der Verzehr der Früchte der eigenen Arbeit. Gott wird reiche irdische Segnungen bei Wiederherstellung des Reiches schenken. Er schenkt sie jetzt schon dort, wo die Grundsätze des Reiches beachtet werden (Mt 5-7). – Erneut ist Glückseligkeit und Wohlergehen die Folge.
In Vers 3 erinnern der Weinstock und die Ölbaumsprossen an die vier großen Ernten in Israel:
Gerstenernte
Weizenernte
Weinernte
Olivenernte
Wir wollen diese Ernten heute individuell anwenden:
Gerstenernte: Ihr habt beide eine echte Begegnung mit dem auferstandenen Herrn gehabt, den die Gerste vorbildet. Der Glaube an seine Auferstehung hat euch in den Stand von Gerechtfertigten gebracht (Röm 4,25).
Weizenernte: Das Weizenkorn ist Christus selbst als Erstling einer neuen Ernte. Er musste sterben, um viel Weizen für Gott hervorzubringen. Das Weizenkorn ist nun nicht mehr allein, sondern hat viel Frucht bewirkt (Joh 12,24). Der Weizen ist ein Bild der Wesensgleichheit der Gläubigen mit Christus in seinem Auferstehungsleben, des ewigen Lebens. Dadurch ist Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn möglich, die Ihr beide ebenfalls kennen gelernt habt.
Weinstock: Der Wein ist ein Bild der Freude – im Hohenlied vergleicht die Braut die Liebe des Bräutigams mit dem Wein: Seine Liebe ist besser als Wein. Deine Frau darf eine beständige Quelle der Freude sein. Zusammen habt Ihr sieben Kinder von Gott bekommen.
Normalerweise steht ein Weinstock auf dem Feld. Er rankt an einem festen Stab oder an einer Hauswand. Diesen Halt braucht eine Frau von ihrem Mann. – Dieser Weinstock ist im Innern des Hauses. Die Frau ist der ruhende Pol der ganzen Familie, bedacht auf das Glück ihres Mannes und der Kinder.
Ölbaumsprossen: Damit werden die Kinder hier verglichen, die hoffnungsvoll aufblühen. Ölbäume tragen Oliven, die das wertvolle Olivenöl abgeben, ein Bild des Lichts und der Kraft des Heiligen Geistes. Lässt Du, ..., nicht nach, den Bäumchen regelmäßig Gelegenheit zu geben, durch das Wort Gottes zu wachsen, so dass sie dieser gesegneten Wirksamkeit des Wortes ausgesetzt werden, damit der Heilige Geist sein Werk in ihnen bewirken kann? Es ist ja noch ein recht kleines Bäumchen dabei.
Vers 4 bestätigt, dass solche Segnungen das Teil eines gottesfürchtigen Mannes sind: Frieden, Überfluss an Segnungen, Freude, das Wirken des Heiligen Geistes – Er führt immer zur Einheit, auch in der Familie.
Achtung: Ehemänner sollten sich für den geistlichen Austausch anhand des Wortes Gottes Zeit mit den Kindern nehmen!
Vers 5 erinnert an weitere Segnungen im Friedensreich. Man denkt unwillkürlich an die Kennzeichen des Reiches Gottes, wie der Apostel Paulus sie im Brief an die Römer aufzählt (14,17):
Gerechtigkeit
Friede
Freude im Heiligen Geist
Was sind die großen Segnungen im Friedensreich?
Der König regiert in Zion – von dort aus kommt der Segen
Jerusalem ist der Mittelpunkt des Volkes Gottes und der ganzen Erde
Der Tempel ist wiederhergestellt – Gott wohnt inmitten seines Volkes
Der Strom fließt aus dem Heiligtum, zum Segen der ganzen Erde
Die seit Tausenden von Jahren verfeindeten Stämme sind vereint (Ps 133)
Du wirst das Wohl Jerusalems schauen: Der Gesichtskreis weitet sich aus auf das gesamte Volk Gottes. Die intakte Familie ist die Keimzelle der örtlichen Versammlung und auch das beste Zeugnis für eine verlorene Welt.
„Ich wohne inmitten meines Volkes“.
Anhang aus Vorträgen von BP
Doppelte Glückseligpreisung
Den Herrn fürchten = die richtige Beziehung zum Herrn haben.
Gottesfurcht ist: Wenn ich weiß, wer Gott ist und wer ich bin.
Echte Gottesfurcht treibt die Heiligen zu Gott, in seine Nähe – den Sünder treibt sie weg (1Mo 3).
Die Folge der Gottesfurcht ist Segen (hier zum ersten Mal in den Stufenliedern) – Segen ist der Wille, die Fähigkeit und die Möglichkeit, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun (das wird deutlich in 1Mo 1,26ff.).