Einleitung
Wer nicht nur seine Hinfälligkeit kennengelernt hat (Ps 90), sondern auch den Messias (Ps 91), für den bricht ein Sabbat der Ruhe an. So kann der Gerechte über die Werke Gottes jubeln.
Das Lied war für den Sabbat bestimmt, der immer auf die Ruhe des Friedenreiches hinweist.
In diesem Psalm finden wir ebenfalls diese Namen Gottes: Der Herr und der Höchste, doch handelt es sich hier nicht mehr um einen verborgenen Zufluchtsort, den nur der treue Gläubige kennt; vielmehr sichert die Allmacht Gottes jetzt die Segnung und antwortet dem Glauben. Die Verse 8 und 9 zeigen uns, in welcher Weise dies geschieht. Dieser Psalm redet nicht von der erzieherischen Übung des Glaubens, sondern von der Antwort, die dem Glauben zuteilwird, und die zeigt, dass der Herr gerecht ist, und dass kein Unrecht in Ihm ist.
Die Psalm 90-92 gehören zusammen und bilden die Einleitung zu dem großen Thema, mit dem sich die folgenden Psalmen beschäftigen, nämlich zu der Tatsache, dass der Herr regiert. Schon hat die Machtentfaltung begonnen, und das volle Ergebnis, das ist das Gericht über alle Feinde und eine dauernde Segnung, wird jetzt erwartet. Der gläubige Überrest hofft nicht nur darauf, nein, das schon offenbarte Eingreifen Gottes lässt ihn fest damit rechnen. Psalm 92 geht von der gleichen Stellung aus, die der Messias im vorhergehenden Psalm eingenommen hat, wo Er im Geist mit Israel in den letzten Tagen einsgemacht wurde, und zwar in der Zeit, wo Israel durch göttliche Macht wiederhergestellt, aber noch nicht im vollen Genuss des Friedens und der göttlichen Segnung ist, wie wir dies im dritten Psalmbuch gefunden haben. Daher stimmt der Messias selbst den Lobgesang an und weiß, dass sein Horn mit Ehre erhöht werden wird (vgl. Ps 75,9-10). Doch die Gedanken des Herrn sind höher. Er blickt weit hinaus. Er sieht sogar das Ende von Anfang an. Er führt alle seine Vorsätze aus und erfüllt sein Wort. Hieran sollte der Glaube stets denken (JND).
Einteilung
Überschrift (V. 1)
Das Lob des Höchsten (V. 2‒6)
Der Brutale und der Tor ‒ ihr künftiges Gericht (V. 7‒11)
Das gesegnete Teil eines erlösten Volkes (V. 12‒16)
Vers 1
Ein Lied-Psalm. Für den Tag des Sabbats: Ein Psalm für einen Tag der Ruhe und des Nachdenkens über die großen Werke Gottes, und zwar in jeder Hinsicht, ob in der Schöpfung oder in seinem Heilshandeln. Prophetisch gesehen wird die Sabbatruhe für das Volk Israel kommen (vgl. Heb 3; 4). So wie der Sabbat ein großes Geschenk Gottes an den Menschen ist, so ist die Sabbatruhe im Friedensreich nicht nur ein großes Geschenk für sein Volk Israel, sondern für alle Völker.
Das Friedensreich ist die Fülle der Zeiten (Eph 1,10). Diese Zeit schließt die verschiedenen Haushaltungen Gottes ab und zeigt die große Güte Gottes. Wenn die Menschen diese Zeit erreicht haben, werden sie zurückschauen können auf die vielen großen Werke Gottes, das heißt, auf sein großartiges Handeln in den verschiedenen Haushaltungen. Sein Handeln in den verschiedenen Haushaltungen ist ein Meisterwerk seiner Hand.
Für den Tag des Sabbats: Für die Juden endete eine Woche mit der Ruhe des Sabbats. Für uns beginnt eine Woche mit der Ruhe, die der Christ im vollbrachten Werk Jesu gefunden hat. Die künftige Sabbat-Haushaltung schließt alle Haushaltungen ab.
Es ist gut, den Herrn zu preisen {o. dem Herrn zu danken} und Psalmen zu singen deinem Namen, o Höchster: Immer wieder hören wir die Aufforderung zu Preis und Dank und zum Singen von Psalmen. Es ist gut, den Herrn zu preisen, weil Er hoch und erhaben, ja, weil Er überaus erhaben ist. Er erfreut sich am Lob der Gerechten. Außerdem ist es das Beste für uns, was wir machen können: Loben zieht nach oben, Danken schützt vor wanken. Die große Belehrung der Psalmen besteht darin, dass wir Gott in seinen verschiedenen Offenbarungsweisen verherrlichen, und Ihn anbeten.
Und Psalmen zu singen: Wir sollten uns immer wieder gegenseitig auffordern zu singen und jede Gelegenheit zu nutzen, wo wir gemeinsam singen können. Das Schöne beim Singen ist, dass wir es gemeinsam tun können.
O Höchster: Das ist der Name Gottes, der im
Friedensreich durch den Messias herrschen wird. Der Messias ist der
König der Könige und der Herr der Herren (Off 1Tim 6,15;