Einleitung
In diesem Psalm befinden wir uns in der tiefsten Dunkelheit der Nacht. Dieser Psalm ist dem vorhergehenden völlig entgegengesetzt. – Die große Schlussfolgerung aus diesem Psalm ist: Gott benutzt die äußere Bedrängnis dazu, das Gewissen in Übung zu bringen. Wenn Gott so seine Ziele erreicht hat, wird er auch die Bedrängnis wegnehmen.
Wir finden hier die äußere Bedrängnis und die dadurch bewirkte Übung des Gewissens. Beide Seiten dieser Leiden finden wir in Jesaja 36-39: (a) die Bedrückung durch den Assyrer und (b) die Krankheit Hiskias. Psalm 6,6 sind die Worte Hiskias in Jesaja 38,18. Gott züchtigt keine Ungläubigen, sondern Gläubige, damit sie nicht in den Gerichten umkommen.
In diesem Psalm steht der Überrest auf einer anderen Grundlage. Die Gerechten werden unterdrückt, sie sind verängstigt, die Schwere der Drangsal lastet auf ihrem Gemüt, und da ihr Gewissen nicht gereinigt ist, fürchten sie, dass der Herr im Zorn gegen sie sei, und sie bitten, dass Er sie nicht strafen möge in seinem Zorn, noch sie züchtigen in seinem Grimm. Wohl haben sie als Nation diesen Zorn verdient, aber das erlöste Herz ruft im Blick darauf die Gnade an. Sie erwarten, durch seine Güte gerettet, und zwar vom Tod gerettet zu werden, und fordern die Übeltäter auf, von ihnen zu weichen; denn der Herr hat die Stimme ihres Weinens gehört (JND).
Einteilung
Überschrift (V. 1)
Bitte um Barmherzigkeit und um Erhalt des Lebens (V. 2‒6)
Die akute Gefahr (7.8)
Die Antwort des Herrn (V. 9‒11)
Vers 1
Dem Vorsänger, mit Saitenspiel. Auf Scheminit. Ein Psalm von David: