Einleitung
Die Verwerfung Christi ist das Thema in Psalm 2. Das ist auch das Thema in den nun folgenden Psalm 3-7: Der Überrest ist mit einem verworfenen Messias verbunden, verworfen von den Völkern und dem eigenen Volk, doch Er vertraut auf den Herrn. Wir sehen hier die Stellung des Überrestes als Folge seiner Verwerfung zusammen mit dem Messias. „Wo wird der Überrest in der jüdischen Szene der Weltgeschichte gesehen? Welchen Platz nehmen sie ein? Die großen Grundsätze, auf denen sie stehen, werden in den Psalm 3-7 entfaltet“ (JND).
Diesen Psalm hat David auf der Flucht geschrieben (vgl. 2Sam 17,1-2)
Wo wird daher der Überrest gesehen in der jüdischen Szene der Geschichte der Welt? Welchen Platz nimmt er ein? – Die großen Grundsätze seiner Stellung werden in den Psalm 3-7 entfaltet.
Es ist daher nicht schwer zu erkennen, wie die beiden ersten Psalmen die Grundlage des ganzen Buches bilden, obwohl der Hauptteil seines Inhalts gerade die Folge der Nichterfüllung der beiden Psalmen ist zu der Zeit, auf die sie sich beziehen. Diesen Aufbau des ganzen Buches finden wir in ähnlicher Weise in einer großen Anzahl einzelner Psalmen wieder: Das Thema, das sie behandeln, ist in dem oder den ersten Versen niedergelegt, und dann folgen die oft ganz entgegengesetzten Umstände, durch die der Gerechte hindurchgeht, um zu dem zu gelangen, was im Anfang des Psalms ausgedrückt ist.
Die folgenden fünf Psalmen (Ps 3‒7) entwickeln daher im Allgemeinen und grundsätzlich die Lage des Überrests, sowie die Gedanken und Empfindungen, die durch den Geist Christi in ihm hervorgebracht werden inmitten des Zustandes der Dinge, der in Israel die Folge der persönlichen Verwerfung Christi ist. Die Umstände, in denen sich die Gerechten befinden, werden geschichtlich erst in den Psalm 9; 10 erwähnt. Daher lassen uns diese Psalmen das Wirken des Geistes Christi in den Gerechten in den entsprechenden moralischen Früchten erkennen, um so den Zustand des treuen Überrests, der heiligen Nachkommenschaft in Juda darzustellen, wenn alles in Verfall ist. Die Grundzüge des Zustandes dieser Gläubigen, die verschiedenen Empfindungen, die dieser in ihnen bewirkt, werden uns hier vorgestellt. Wir finden nicht jene starken Ausdrücke, die durch den Druck der Umstände hervorgebracht werden; aber jeder Abschnitt in ihrem inneren Leben, die mancherlei Empfindungen, die der Geist Christi in Beziehung zu Gott hervorbringen muss, werden uns vorgestellt.
Psalm 3 redet zunächst von der Lage des Überrests im Allgemeinen, im Gegensatz zu Psalm 2, sowie von der Stütze und dem Vertrauen des Glaubens in dieser Lage. Der Gerechte hat viele Bedränger; sie erheben sich und triumphieren über ihn, als sei keine Rettung für ihn bei Gott, aber der Herr ist sein Schild. Er legt sich nieder in Frieden, und durch den Glauben sieht er seine Feinde geschlagen und ihre Macht zerbrochen. Vom Herrn ist die Rettung, und sein Segen ist auf seinem Volk. Man beachte, dass wir uns hier wieder in den letzten Tagen befinden; obwohl umgeben von seinen Feinden, bleibt der Gerechte in Frieden und sieht prophetisch ihr Gericht und den Segen über Israel. Der Psalm drückt Vertrauen auf Gott inmitten zahlreicher Feinde und in hilfloser Lage aus. Christus ist gewiss völlig in diese Stellung eingetreten; aber der Psalm versetzt uns in die letzten Tage, nachdem erwiesen ist, dass Psalm 2 nicht erfüllt worden ist, als Christus sich zum ersten Mal Israel als Messias vorstellte (JND).
Einteilung
Der Druck der Feinde Davids (V. 1.2)
Der Schutz des Gottes Davids (V. 3.4)
Der ruhige Schlaf Davids (V. 5.6)
Die Bitte des Herzens Davids (V. 7.8)
Vers 1
Ein Psalm von David, als er vor seinem Sohn Absalom floh: Viele Psalmen im ersten Psalmbuch sind von David. David ist ein Vorbild vom Herrn Jesus. Solche, die ihn umgeben, sind ein Bild vom Überrest. David ist hier nicht der herrschende, sondern der verworfene König, der vor seinem Sohn Absalom auf der Flucht ist. Absalom hat die Macht durch Lügen und Betrug an sich gerissen. Er ist deshalb ein Bild des Antichrists.
Herr, wie zahlreich sind meine Bedränger! Viele erheben sich gegen mich: David hatte sehr viele Feinde. Sie sahen schon, wie er stürzte. Sie meinten, Gott habe ihn verlassen. David hatte zwar manche Fehler und Sünden, doch das berechtigte niemand, ihn vom Thron zu stoßen. Gott hatte ihn durch Samuel zum König gesalbt.