Einleitung
Josaphats und Ahabs unglücklicher Feldzug gegen die Syrer.
Nun wird das schöne Bild dieses gottesfürchtigen Mannes getrübt. Er hatte in Juda das Wort Gottes lehren lassen und eine ansehnliche Streitmacht aufgebaut, doch nun geht er eine ungute Verbindung mit Ahab ein. Das ist das Problem schlechter Verbindungen.
Josaphat verschwägerte sich mit Ahab, denn sein Sohn Joram heiratete eine Tochter Ahabs (18,1; vgl. 21,6). Er besuchte diesen gottlosen König in Samaria, wurde mit großen Ehren empfangen und machte sich völlig mit den Vorhaben Ahabs eins; er zog schließlich mit diesem in den Kampf gegen die Syrer. Er bekannte sich nicht zu dem gottesfürchtigen Propheten Micha, als dieser ins Gefängnis geworfen wurde. Um Haaresbreite kam er in diesem Krieg um (Kap. 18).
Einteilung
Josaphat und Ahab verbünden sich zum Krieg gegen die Syrer (V. 1‒3)
Der günstige Bescheid der 400 Propheten ‒ Micha soll befragt werden (V. 4‒11)
Michas anfänglicher Glücksspruch, dann seine Verkündigung des Unheilsbringers (V. 12‒22)
Zedekia misshandelt Micha, Ahab nimmt ihn gefangen (V. 23‒27)
Niederlage der Verbündeten bei Ramot ‒ der Tod Ahabs (V. 28‒34)
Vers 1
So hatte Josaphat Reichtum und Ehre in Fülle. Und er verschwägerte sich mit Ahab: Josaphat hatte Reichtum und Ehre in Fülle. So hätte es bleiben können. Reichtum und Ehre können in die Unabhängigkeit von Gott führen. Das sehen wir auch hier. So begeht Josaphat eine große Torheit. Er hatte mit großem Eifer den Baals-Dienst ausgerottet. Nun geht er eine Verbindung ein mit einem der bösesten Könige in Israel, im Nordreich. Ahab war ein Sohn Omris. Seine Frau Isebel war die Tochter Etbaals des Königs von Sidon, eine äußerst bösartige Frau. Sie führte den Baals-Götzendienst in Israel ein.
Und er verschwägerte sich mit Ahab: Das bedeutet, dass Josaphats Sohn Joram Athalja, eine Tochter Ahabs, heiratete. Wie kann Josaphat nur einer Heirat seines Sohnes mit einer Tochter Isebels zustimmen? Was ist nur im Kopf Josaphats vor sich gegangen? Es müssen politische Überlegungen gewesen sein. Es war möglicherweise die Angst davor, dass Syrien stärker und eine Bedrohung für Juda wurde.
Unvorstellbar, dass Josaphat eine derartige Frau in sein Haus und in sein Land holte, denn es lag doch in der Linie der Dinge, dass diese Athalja die Mutter, die Vormutter der weiteren Generationen auf dem Thron von David würde. Ahab ist damit auch durch diese böse Verbindung über Athalja, über ihren Sohn Ahasja und dessen Sohn Joas Vorvater des Messias geworden. Josaphat hat hiermit das Böse ins Haus Davids geholt. Da entstanden Familienbeziehungen zwischen Ahab und Josaphat, die nicht mehr ausgelöscht werden konnten. Er konnte seinen Bund nicht so einfach brechen (WJO).