Behandelter Abschnitt 1Mo 42,7-8
Und Joseph sah seine Brüder und erkannte sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Und sie sprachen: Aus dem Land Kanaan, um Speise zu kaufen. 8 Und Joseph erkannte seine Brüder; sie aber erkannten ihn nicht: Joseph erkennt unmittelbar seine Brüder. Er hatte sie seit 20 Jahren nicht gesehen (17 bis 30 Jahre, plus 7 Jahre Überfluss, = 20 Jahre). Sie erkennen ihn nicht.
Er stellte sich fremd: vgl. Lukas 24,28. Joseph hätte sich sogleich zu erkennen geben können, er hätte seine Brüder ins Gefängnis werfen können oder sie zumindest zwingen können, ihn als Herrscher anzuerkennen und bekennen können, dass sie ihn verworfen hatten. Joseph tut nichts von alledem. Er hatte alle Leiden aus der Hand Gottes angenommen (45,7). Er hat sehr viel gelernt. In dieser Weisheit begegnet er nun seinen Brüdern. So wird der Herr Jesus sich künftig in seiner Weisheit mit seinem Volk Israel beschäftigen.
Redete hart mit ihnen: Nur durch die deutliche Sprache des Herrn Jesus wird auch der Überrest in Zukunft gebildet werden (Mt 24,1-14). Der Herr hat sich nicht gleich nach seiner Auferstehung dem Volk offenbart. Hätten sie nicht ihren Fehler gesehen und bekannt? Der Herr handelt wie Joseph. Auch in Zukunft wird der Herr Jesus sich nicht sofort seinem Volk zu erkennen geben. Sie müssen erst ihr böses Herz kennenlernen, erst zum Bekenntnis ihrer Schuld, Einkehr und Veränderung kommen. In Jesaja 18,4-6 lesen wir, wie Gott sich anfänglich still hält. Siehe ferner das 1. und 2. Psalmbuch, Hohelied, Hesekiel 37,7-14; Matthäus 24,32-44. Bei Gott finden wir Güte und Strenge wunderbar miteinander vereint (Röm 9,22).