Behandelter Abschnitt 1Mo 38,27-30
Und es geschah zur Zeit, als sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 28 Und es geschah, während sie gebar, da streckte einer die Hand heraus, und die Hebamme nahm sie und band einen Karmesinfaden um seine Hand und sprach: Dieser ist zuerst herausgekommen. 29 Und es geschah, als er seine Hand zurückzog, siehe, da kam sein Bruder heraus; und sie sprach: Wie bist du durchgebrochen! Auf dir sei der Bruch! Und man gab ihm den Namen Perez. 30 Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand der Karmesinfaden war, und man gab ihm den Namen Serach: Nach dem Bekenntnis des Judas wird „der Nachkomme“ geboren. Zwillinge werden geboren. Nicht der erste kommt zuerst heraus – der seine Hand herausgestreckt hatte –, sondern der zweite. Sehr oft wird nicht der Erstgeborene gesegnet, sondern der zweite: Abel – Kain, Ismael – Isaak, Esau – Jakob, Ephraim – Manasse, Perez – Serach.
Die Hebamme handelt ähnlich wie Eva in 1. Mose 4.
Perez – Durchbrecher: Das ist Christus selbst (Mich 2,13).
Zusammenfassung
Juda hatte den Rat gegeben, Joseph nicht zu töten, sondern nach Ägypten zu verkaufen.
Er nimmt eine Frau von den Kanaanäern, die Tochter Schuas.
Ghers (= Feindschaft) Sünde; Gott tötet ihn wegen seiner Bosheit.
Onan (= Bosheit) wollte Tamar keinen Nachkommen erwecken.
Juda weigert sich, Tamar seinen dritten Sohn Schela (= Spross) zu geben.
Juda hurt mit Tamar.
Juda verurteilt Tamar und will sie verbrennen lassen, während er mit ihr gehurt hat. – Das ist die Heuchelei des orthodoxen Judentums (Röm 2,1.22).
Trotz all der Sünden wird Tamar die Stammmutter Jesu (Mt 1,3).
Anhang aus dem Artikel „Vier Frauen im Geschlechtsregister Jesu“ – Tamar – die Gnade triumphiert über die Sünde:
Die Geschichte Tamars wird uns in 1. Mose 38 berichtet. Juda zog hinab und nahm sich die Tochter des Kanaaniters Schua zur Frau. Er bekam drei Söhne von ihr. Gher, seinem ältesten Sohn, gab er Tamar zur Frau, ebenfalls eine Kanaaniterin. Gott tötete Gher wegen seiner Bosheit. Juda forderte seinen zweiten Sohn, Onan, auf, Tamar die Schwagerpflicht zu leisten. Als dieser sich weigerte, wurde er ebenfalls von Gott getötet. Daraufhin versprach Juda der Tamar den jüngsten Sohn, Schela, als Ehemann, wenn dieser erwachsen wäre. Juda hielt sich aber nicht an sein Versprechen. Nachdem Judas Frau, die Tochter Schuas, gestorben war, ging Juda nach Timna hinauf. Tamar hörte davon, verkleidete sich als Hure und setzte sich an den Weg. Juda ging zu ihr ein. Als Juda später hörte, dass seine Schwiegertochter gehurt hatte und dadurch schwanger war, forderte er ihre Verbrennung. Das konnte verhindert werden, weil Tamar ein Pfand von Juda bekommen hatte, das ihn nun überführte. Tamar bekam Zwillinge. – Tamars Sünde war eigentlich die Sünde Judas. Und dabei sollte Juda der Stammesvater der königlichen Linie werden. Ruben, sein ältester Bruder, hatte Unzucht begangen, eine schlimme Sünde, auf die Jakob auf seinem Sterbebett zurückkam (1Mo 49,3-4; 35,22). Simeon und Levi hatten gottlos gehandelt, als sie in einem Massaker die Bewohner der Stadt Sichem ermordeten (1Mo 34,25-31; vgl. 49,5–7). Bei den ersten drei Söhnen Jakobs sehen wir die beiden hässlichen Charakterzüge der Sünde, Verdorbenheit und Gewalttat. Doch war Juda aus anderem Holz geschnitzt? Tamar wurde durch diese Sünde in die königliche Linie eingeführt. Die Gnade triumphierte über die Sünde.
Gedanken aus Joseph erinnert mich an Jesus (WMD)
Nachdem Joseph verworfen ist (Kap. 37), zeigt sich in Kapitel 38 der moralische Zustand des Volkes Gottes: Lo-Ammi.
Juda durfte keine heidnische Frau heiraten.
Zwei der drei Söhne werden von Gott getötet, weil sie böse sind.
Juda hält sein Versprechen nicht und gibt der Schwiegertochter Tamar nicht den jüngsten Sohn Schela.
Judas Sünde mit der Schwiegertochter: Zwillinge werden geboren.
Gott lässt aus solch einem moralischen Chaos noch etwas Gutes kommen (Mt 1,3).