Behandelter Abschnitt 1Mo 25,31-34
Und Jakob sprach: Verkaufe mir heute dein Erstgeburtsrecht. 32 Und Esau sprach: Siehe, ich gehe hin zu sterben, und wozu nützt mir da das Erstgeburtsrecht? 33 Und Jakob sprach: Schwöre mir heute! Und er schwor ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob. 34 Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen; und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht. Jakob überlistete Esau. Und Esau verachtete sein Erstgeburtsrecht. Er war ein Ungöttlicher (bebhloς = der Platttretende; Heb 12,16); er verachtete den Segen Gottes! Esau ging es um die Befriedigung zeitlicher Bedürfnisse. Künftige Segnungen kümmerten ihn nicht. Würde Gott Esau nicht, wenn er Reich Gottes gesucht hätte, das andere hinzugefügt haben? – Esau aß, trank, stand auf und ging davon
So verachtete Esau das Erstgeburtsrecht. In dieser Weise verachtete er sein Erstgeburtsrecht. Er war tatsächlich ein gottloser Mensch.
Zusammenfassung – das gegenseitige Verhältnis von Isaak und Rebekka
(1. Mose 25,20-28; 26,8; 27,1.2.5-17.41-46)
Die Zusammenführung Isaaks und Rebekkas ist ein erhabenes Beispiel dafür, wie Gott Menschen zusammenführt (Kap. 24). – Wer sich sagen muss, dass die Partnerwahl nicht Gottes Wille war, fehlt oft die Freude und Ausdauer an einer guten ehelichen Beziehung zu arbeiten.
Zu Beginn hatten sie einander von Herzen lieb (24,67). Auch später hatten sie eine herzliche Beziehung, die sogar fast öffentlich war (26,8). „Scherzen“ scheint einfach eine Umarmung zu sein, jedenfalls erkannte Abimelech daran, dass Rebekka die Frau Isaaks war.
Vielleicht war es nicht gut, dass Isaak und Rebekka keine Verlobungszeit kannten (anhangen: auf allen Bereichen des Lebens: (a) geistig/geistlich, (b) seelisch, (c) körperlich)
Was führte denn zu einer Abkühlung der Beziehung? Mann und Frau müssen die innige seelische Gemeinsamkeit und eine geistig/geistliche Beziehung weiter ausbauen. Vielleicht haben sie hier versagt und sich nicht genügend ausgetauscht.
War Isaak über die anfängliche Kinderlosigkeit enttäuscht? – Zwanzig Jahre mussten sie auf Kindersegen warten (25,20.26). – Isaak betete für Rebekka; offensichtlich beteten sie nicht zusammen (25,21). Gemeinsames Gebet und einzelnes Gebet erforderlich.
Wahrscheinlich waren beide sehr unterschiedlich, Isaak ein stiller, in sich gekehrter Mann, der die Ruhe und Einsamkeit liebte, Rebekka mit einem sprudelnden Temperament. Wurde Rebekka mit der Zeit bitter?
Rebekka ahnte nichts Gutes bezüglich der Schwangerschaft. Sie sagte: „Warum bin ich dies [o. da]“, d. h. wozu habe ich doch das Leben (vgl. 27,46)? Hinweis auf starke Gemütsschwankungen?
Rebekka befragte den Herrn (den Bundesgott), weil sie nichts Gutes ahnte. – An welchem Ort hat Rebekka den Herrn befragt („sie ging hin“)? (25,22) – Rebekka empfängt eine Antwort, doch hat sie darüber mit Isaak gesprochen? Rebekka betet auch, doch ohne ihren Mann
Eheberater haben gesagt, dass die Hälfte ihrer Beratungsfälle einen schweigsamen Ehemann haben. Wenn ein Mann schon kein guter Redner ist, dann kann er doch zumindest ein guter Zuhörer werden. – Es kann auch umgekehrt sein, dass die Frau sich schlecht mitteilen kann.
Die beiden Söhne sind sehr unterschiedlich. Nun suchen beide Eltern ihre mangelnde gegenseitige Gemeinschaft durch die jeweilige Beziehung zu den Kindern zu ersetzen. Das ist ein Symptom für die Entfremdung der beiden Eheleute; Isaak liebte Esau, Rebekka Jakob (25,28). Die Folge ist Verweichlichung einerseits und Ablehnung andererseits. Außerdem wird das Verhältnis der Kinder zueinander gestört, es kommt zur Entfremdung (später fasst Esau den Beschluss, Jakob zu töten; 27,41).
Isaak übergeht alle familiären Probleme, er lässt sich den Wildbraten gut schmecken (25,28)
Es gab dennoch helle Momente in der gegenseitigen Beziehung; Isaak scherzte mit Rebekka (26,8).
In Kapitel 27 bricht die Katastrophe aus: Jakob und Rebekka betrügen Isaak. Wusste Isaak immer noch nicht, dass Jakob der Träger der Verheißungen sein sollte (vgl. 25,23)? Hier fehlte es an Offenheit. Gleich kommt Betrug dazu. Wo brauchen wir Offenheit in:
Geldangelegenheiten
Aktivitäten beider Ehepaare
Probleme und Schwächen
Dinge, die die Kinder betreffen
Rebekkas Verhalten ist äußerst übel, indem sie Isaak täuscht
Esau fasst den Beschluss, Jakob zu töten
Rebekka heuchelt wieder gegenüber Isaak, sie wäre des Lebens überdrüssig, wenn auch Jakob eine Frau nähme von den Hethitern.
Rebekka schickt Isaak ins Exil; sie hat ihn nie mehr wieder gesehen. Als Isaak 20 Jahr später zurückkam, war sie gestorben.
Isaak hat übrigens noch fünfzig Jahre gelebt. – Esau und Jakob haben ihn gemeinsam begraben. Häufig treffen sich enge Verwandte oder Gläubige nur noch bei einer Beerdigung.
Fragen
Gibt es in deiner Familie eine ähnliche Art übertriebener Liebe zu euren Kindern?
Warum hat Rebekka niemals mit Isaak über Gottes Verheißung bezüglich der beiden Söhne gesprochen?
Sprichst du mit deinem Ehepartner über deine tiefsten Herzensangelegenheiten?
Ist all das, was dein Ehepartner dir sagt, wichtig?
Welche Verantwortung haben Eltern bei der Wahl eines Ehepartners für ihre Kinder?
Abgeschlossene Berufsausbildung?
Vorher mit den Eltern sprechen
Wie hoch werden materielle Werte veranschlagt? Gehalt des Bräutigams, Mitgift der Braut?
Gläubiger, gottesfürchtiger Partner?
Keine Geschlechtsgemeinschaft vor der Ehe (24,16)
(Das Lösen einer Verlobung ist das Zurücknehmen eines Gelöbnisses)
Wo können wir wie in kriselnden Ehen helfen?
Wo ist es gut, selbst einmal Hilfe anzunehmen?
Kindererziehung
Negativbeispiel: Isaak und Rebekka (1Mo 25,21‒23)
Beide waren zwanzig Jahre auf ein Kind (der Herr gibt Schwangerschaft)
Isaak betet für Rebekka, Rebekka betet wegen ihrer Kinder ‒ sie beten nicht zusammen
Die Kinder sind völlig unterschiedlich ‒ Gott gibt ihnen für die Erde eine unterschiedliche Stellung
Positivbeispiel: Amram und Jokebed (2Mo 2,1‒3 und 2,9.10)
Beide heiraten innerhalb desselben Stammes
Der Söhn ist schön für Gott ‒ die Mutter verbirgt ihn
Jokebed wird eine stillende Mutter
Sie bringt es zur Tochter des Pharaos
Er bekommt den Namen Mose