Einleitung Kap. 12–25
Die wichtigsten Personen in den folgenden Kapiteln
Abraham | Grundsatz des Glaubens (Gott, der Vater) |
---|---|
Sara | Grundsatz der Gnade, freies Jerusalem |
Hagar | Grundsatz des Gesetzes (Sklavin, Sinai) Jerusalem heute |
Isaak | Sohnschaft, gestorben, auferweckt, himmlisch |
Ismael | Israel nach dem Fleisch |
Rebekka | Braut Isaaks, die Versammlung |
Ketura | die Völker (Nationen) |
Kurzübersicht der Kapitel 12–25
Kapitel | Ereignis |
12 |
Abraham verlässt Haran, als er 75 Jahre alt ist und zieht in das Land bis Sichem (Bergrücken); Mores heißt Lehrer – dort hat er eine Erscheinung Gottes (vgl. Joh 14) – erneute Verheißung; dann Altar und Zelt; Ai (Trümmerhaufen) und Bethel (Haus Gottes). Vier traurige Folgen des Zugs nach Ägypten: (a) Gericht an Pharao (b) später werden die große Herden zum Problem (Kap. 13) (c) der schlechte Einfluss auf Lot (Kap. 13) (d) Hagar mitgebracht (Kap. 16) |
13 |
Wiederherstellung Abrahams – Zank zwischen den Hirten – Lot wählt die Welt und weicht später immer weiter ab
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14 | Lot gefangengeführt – wird als Gläubiger in die Welt verwickelt. Prophetisch: Sieg Israels über die Welt und Segen durch Christus, den wahren Melchisedek |
15 | Abraham deprimiert – erste Ankündigung des Erben – Blick auf das Land (in Kapitel 15 zum Himmel) – Rechtfertigung durch Glauben – Ausblick auf die schwierige Zeit der Erprobung des Volkes in Ägypten |
16 | Abraham schwach im Glauben, versucht die Verheißung durch das Fleisch (Hagar) zu erlangen. Die Frucht ist ein „Wildesel“. Gnade für Hagar und Ismael aufgrund ihrer Beziehung zu Abraham. Ismael ist Israel nach dem Fleisch. (Kap. 15: Wer ist unser Vater? Kap. 16: Wer ist unsere Mutter?) |
17 | Gott offenbart sich Abraham als der Allmächtige, der aus dem Tod Leben erwecken kann. Verheißung von Mengen von Nationen (aus Abraham). – Zur Erfüllung der Ratschlüsse Gottes ist die Beschneidung erforderlich (Ausziehen des Fleisches – Kap. 16!) – Auch Sara bekommt einen neuen Namen: Fürstin. Der Same kommt aus Sara (= Gnade – Gal 4) |
18 | Abraham in Gemeinschaft mit Gott. Einführung des Erstgeborenen. Enthüllung des zukünftigen Gerichts für Abraham. |
19 | Wie anders Lot. Traurige Geschichte. Was für ein trauriges Ende seiner Frau. Entstehung der Völker Moab und Ammon durch Inzest. |
20 | Bevor der Erbe kommt, muss die Wurzel der Sünde offengelegt werden: Abraham verleugnet Sara ein zweites Mal. Nun aber nicht nur im Blick auf das Erbe, sondern auf den Erben. Deshalb hier viel ernster! |
21 | Der Erbe geboren, Ismael hinausgetrieben (Gal 4). Abraham stellt Abimelech zur Rede. |
22 | Die Schönheit des Glaubens Abrahams. Er wird zu einem Bild des Vaters, der den Sohn gibt. Isaak ist das Bild des auferstandenen Christus, auf dessen Werk alle irdischen und himmlischen Segnungen gegründet sind, sowohl zeitlich als ewig. – Rebekka als die Braut des Auferstandenen und Himmlischen. |
23 | Saras Tod: Israel beiseitegesetzt und der Versammlung Platz gemacht. |
24 | Nicht der Auferstandene kehrt in die Welt zurück. Nein, der Vater sendet den Heiligen Geist, die Braut zu sammeln und durch die Wüste zu führen – Rebekkas Charakter des Dienstes. – Isaak als Erbe Abrahams („Er hat ihm alles gegeben, was er hat“ Joh 16,12) – Rebekka will ziehen. Bereitschaft des individuellen Gläubigen, dem Herrn zu begegnen |
25 | Abraham segnet alle seine Söhne (die Völker im 1000j. Reich). Doch Isaak bekommt alles! Abrahams Tod. |
Literaturverzeichnis
Bellett, Die Welt vor der Flut und die Patriarchen
Bible Treasury
Darby, Synopsis
Grant, Numerical Bible
Grant, 1. Mose im Licht des Neuen Testamentes
Heijkoop, Aus dem Wort der Wahrheit, Bd. 1
Keil, Genesis
Kelly, Intr. Lectures – auf Deutsch: https://biblische-lehre-wm.de/wp-content/uploads/AT-01-Einfuehrung-in-1Mose-WKelly-D.pdf
Ouweneel, Abrahams geschiedenis
Einleitung Kapitel 12
Was war in der letzten Zeit geschehen? Die Erde war erneut durch Gewalttat verdorben. Nimrod war der erste Jäger (kein Schafhirte), außerdem war die gesamte Menschheit dem Götzendienst verfallen (das war vor der Flut noch nicht der Fall). Aus Josua 24,2 ist zu ersehen, dass Tarah den Götzen diente. Die „ganze Erde“ hatte sich gegen Gott empört und den Turm in Babel gebaut (11,1–9). Die Linie Sems (das Geschlecht Gottes) endete ebenfalls im Götzendienst. Das war die Entwicklung der Menschheit nach der Sintflut. Das Herz des Menschen war nach der Flut ebenso böse wie zuvor (6,5; 8,21). Aber Gott hatte sich verpflichtet, die Erde nicht durch eine neue Flut zu zerstören (9,8–17). Gott überlässt die Völker sich selbst und beschäftigt sich bis auf diesen Tag nicht direkt mit ihnen. Allerdings hört Er nicht auf, sie zu segnen (Apg 14,16).
Gott richtet also die Völker nicht, das wird Er erst in der Endzeit tun, sondern Er beruft aus diesen Völkern einen Einzelnen und sondert ihn ab. Das ist der Grundsatz, nach dem Gott seit diesen Tagen bis heute handelt.
Aus der Geschichte Abrahams lernen wir zwei wichtige Lektionen
Das Handeln Gottes mit Abraham ist kennzeichnend für sein Handeln mit jedem Menschen, der mit Ihm in Verbindung kommt. Durch Abraham sollen alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Es gibt keine geistliche Segnung – abgesehen von den ewigen, himmlischen Segnungen –, die sich nicht auf die Verheißung Gottes an Abraham gründet.
Abraham ist ein Vorbild für uns. Er ist der Vater des Glaubens: Er wird auserwählt und danach berufen und von der Welt abgesondert, so dass Gott ihn beiseitestellt und sich ihm offenbart. Sein Name wird mehr als siebzigmal im Neuen Testament genannt. Außerdem ist er die einzige Person in der Schrift, die „Freund“ Gottes genannt wird (2Chr 20,7; Jes 41,8; Jak 2,23). Der Glaube setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: aus Vertrauen und Gehorsam.
Zusammenfassung der Kapitel 1–11
Kapitel 1–11 | Ereignis |
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1 | Schöpfungswoche |
2 | Erschaffung des Menschen |
3 | Sündenfall |
4 | Kain und Abel – der Brüdermord |
5 | Geschlechtsregister – Adam bis Henoch |
6–8 | Sintflut |
9 | Die Welt nach der Flut |
10 | Völkertafel |
11a | Turmbau in Babel |
11b | Geschlechtsregister – Sem bis Abram |
Einteilung
Die Berufung Abrams, sein Auszug mit Unterbrechung in Haran, Ankunft in Sichem (V. 1–8)
Abram zieht wegen einer Hungersnot nach Ägypten (V. 9–13)
Der Pharao holt Sara in sein Haus (V. 14–20)
Vers 1
"Und der Herr hatte zu Abram gesprochen: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde"
Nach Apostelgeschichte 7,2 war das in Ur in Chaldäa (Mesopotamien) geschehen. Dort war Gott dem Abram erschienen. Gott hatte sich als der Gott der Herrlichkeit zu erkennen gegeben. Die Berufung zum Weg des Glaubens geschieht nicht ohne Herrlichkeit. Das Betrachten dieser Herrlichkeit löst von Bisherigem und gestaltet um (2Kor 3).
Der Weg des Glaubens beginnt mit Herrlichkeit. Das gibt Kraft, andere Dinge loszulassen. Im Neuen Testament gibt es einen Mann, der ähnlich begann: Paulus in Damaskus. Er hat später gesagt, dass er alles für Verlust achtete (Phil 3).