Behandelter Abschnitt 1Mo 4,25-26
"Und Adam erkannte seine Frau wiederum, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Seth, denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gesetzt anstelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat. 26 Und Seth, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enos. Damals fing man an, den Namen des Herrn anzurufen"
Nun wendet sich die Beschreibung wieder der Linie des Glaubens zu.
Gab ihm den Namen Seth. Ersatz. Eva gibt diesen Namen. Zugleich sehen wir, dass auch Adam diesem Sohn den Namen Seth gibt (Kap. 5,3). Wieder ist es Eva, die diesem Sohn einen Namen gibt. Eva ist beider Söhne beraubt. Der eine lebt nicht mehr (Abel), der andere ist flüchtig (Kain). Nun bekommt sie einen weiteren Sohn.
Seth. Er war schon viel früher geboren, jedoch nach dem Tod Abels. Er nahm die Stelle Abels ein; er ersetzte ihn.
Einen anderen Nachkommen. Abel ist ein Bild von Christus in seinem Tod. Seth (Ersatz) ein Bild von Christus in der Auferstehung. Seine Nachkommen sind die Kinder, die Gott Ihm gegeben hat (Heb 2,13). Zuerst breitet sich die Familie Kains aus, später – im Friedensreich – wird die Familie Seths die Erde füllen und damit ersetzen.
Seht … gab ihm den Namen Enos. schwacher, hinfälliger, sterbender Mensch. Seth ist sich wohl seiner eigenen Hinfälligkeit und Schwachheit bewusst; doch er setzt sein Vertrauen auf Gott. Mit Seth und seinem Sohn Enos beginnt die Linie des Glaubens, die in Kapitel 5 fortgesetzt wird. Seth weiß um seine Abhängigkeit von Gott. Gott will in den Schwachen mächtig sein (2Kor 12). Christus ist selbst in Schwachheit gekreuzigt worden (2Kor 13,4).
Den Namen des Herrn anzurufen. Wegen des Empfindens der Abhängigkeit von Gott, fing man an, Ihn anzurufen.
Zusammenfassung
Das Entscheidende in diesem Kapitel ist der Glaube Abels und dieser Linie, die in den letzten Versen beschrieben wird. Wer Gott naht, muss glauben, dass Er ist, und denen, die Ihm nahen, ein Belohner ist (Heb 11,6).
Wer Gott sucht, bekommt folgende Belohnung: (a) Er lernt Gott kennen in seinem Wesen und seinem Handeln (Licht und Liebe) und (b) lernt Gottes Gnade (Vergebung und ewiges Leben) und Wahrheit (Offenbarung aller Dinge) kennen.
Anhang
Irdische, weltliche und himmlische Dinge (1Joh 2,15.16)
1 | Himmlische Dinge: alle Dinge in der Welt der Auferstehung (himmlische Örter, unsere Segnungen, die christliche Stellung, die Versammlung) |
2 | Irdische Dinge: Ehe, Familie, Beruf, Haus, Geld, jeder Besitz |
3 | Weltliche Dinge: zu dieser sündigen Welt als System des Fürsten dieser Welt gehörende Dinge. Vor allem sündige Dinge wie |
3.1 | Lust des Fleisches: Das Begehren der gefallenen Natur des Menschen, etwas für sich haben zu wollen. „Ich will, und ich will sofort“. Es ist der Genuss, der über die normalen Bedürfnisse hinausgeht: „Sie aßen und tranken, sie heirateten und verheirateten“ (Mt 24,38). |
3.2 | Lust der Augen: Das Begehren nach Schönem oder Außergewöhnlichem. All das, was der Mensch erfindet, um es sich ohne Gott angenehm zu machen und Ihn auszuschließen: Kultur, Wissenschaft, Technik (siehe die Familie Kains in 1Mo 4, aber auch den jüdischen Gottesdienst). |
3.3. | Hochmut des Lebens: Prahlerei, Hoffart, Aufschneiden. Stolz auf Reichtum, Stellung, Errungenschaften. Leben: Leben, Lebenszeit, -weise, -wandel, Lebensunterhalt, irdisches Vermögen, Güter (1Joh 3,17). |