Und Gott sprach: "Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt"
Völlig anders als an allen anderen Tagen, geht Gott mit sich selbst zu Rate. Die Dreieinheit tritt versteckt zu Tage. In Prediger 12,1 heißt es wörtlich: „Gedenke deiner Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit“.
Hier handelt es sich bei diesem Gespräch weder um Überreste eines Polytheismus noch um die himmlische Hofhaltung Gottes (die Engel), wie die Juden meinten. Gott hat allein erschaffen. Das Bild bezieht sich ebenfalls ausschließlich auf Gott.
Menschen [adam]: die Menschheit, die Rasse Mensch.
Beide Ausdrücke haben nichts mit der Leiblichkeit, dem Äußeren des Menschen zu tun. Sie betreffen das „Geistige“ des Menschen. Ein Bild stellt etwas vor, gibt etwas wieder. Bild ist die repräsentative Darstellung von etwas. So wie die gesamte Schöpfung Gott unterworfen ist, so ist die Erde mit allen Lebewesen dem Menschen unterworfen. Er repräsentiert Gott vor der sichtbaren Schöpfung. Der Mensch ist Statthalter Gottes. In Vollkommenheit war das bei dem Herrn Jesus der Fall (2Kor 4,4; Kol 1,15).
Gleichnis. Das ist Übereinstimmung und Ähnlichkeit. Die geistigen Eigenschaften des Menschen sind ein Schatten der Eigenschaften Gottes. Nach dem Sündenfall wird nicht mehr von dem Menschen gesagt, dass er nach dem Gleichnis Gottes ist, sondern nach dem Gleichnis des gefallenen Menschen. Das Gleichnis bezieht sich daher vor allem auf Reinheit und Sündlosigkeit. Wohl heißt es vom gefallenen Menschen, dass er noch das Bild beziehungsweise Gleichnis Gottes ist (1Kor 11,7; Jak 3,9).
"Und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt"
Obwohl die Tiere dem Menschen an Kraft (Löwe, Krokodil usw.) und an Schnelligkeit überlegen sind, ist er den Tieren durch seinen Geist doch weit überlegen. Er kann die Tiere zur Arbeit einspannen. Die Herrschaft hat nichts mit Gewalt zu tun, sondern der Aufrechterhaltung einer Ordnung, eines Systems, dessen Haupt der Mensch ist.