Behandelter Abschnitt 1Tim 2,9-14
Verse 9 bis 14: Die Frauen sollen durch bescheidenes Äußeres (JND: anständiges Auftreten und Kleidung; katastole = äußere und innere Haltung, die sich auch in der Kleidung ausdrückt) gekennzeichnet sein. Diese bessere Übersetzung lässt deutlich erkennen, dass die Frauen nicht nur in ihrer Kleidung, sondern in ihrem allgemeinen Auftreten durch Schamhaftigkeit, die vor aller Unanständigkeit zurückschreckt, und durch Sittsamkeit, die zu besonderer Sorgsamkeit in Worten und Wandel führt, gekennzeichnet sein sollen. Sie sollen sich davor hüten, ihr Haar, das Gott der Frau als Schmuck und Herrlichkeit gegeben hat, als Ausdruck der natürlichen Eitelkeit des menschlichen Herzens zu benutzen.
Frauen sollen nicht danach trachten, durch Herausputzen mit Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Noch einmal, die Frauen tun gut daran, sich immer wieder zu erinnern, dass sie dieser Schriftstelle buchstabengetreu gehorsam sind, und nicht diese Gesinnung vermissen lassen, indem sie eine Schwäche für besondere Gewänder haben und dadurch die Aufmerksamkeit auf sich lenken.
Frauen, die sich zur Gottesfurcht bekennen, sollen nicht durch Vortäuschung einer besonderen Geistlichkeit, sondern durch gute Werke gekennzeichnet sein. Ihre Stellung im Christentum ist schicklich und schön: Sie wird in diesen guten Werken gefunden, von denen viele nur durch eine Frau ausgeführt werden können.
In den Evangelien sehen wir, wie Frauen mit ihren Möglichkeiten Christus dienen können (Lk 8,3). Maria wirkte ein gutes Werk an dem Herrn, als sie sein Haupt mit der sehr kostbaren Salbe salbte (Mt 26,7-10). Dorkas tat ein gutes Werk, indem sie Kleider für die Armen machte (Apg 9,36-39). Maria, die Mutter von Johannes-Markus, öffnete ihr Haus für viele, die sich zum Gebet versammelten (Apg 12,12). Lydia, deren Herz der Herr aufgetan hatte, tat ein gutes Werk, als sie ihr Haus den Dienern des Herrn öffnete (Apg 16,14+15).
Priscilla tat ein gutes Werk, als sie mit ihrem Ehemann dem Apollos half, den Weg Gottes genauer kennen zu lernen (Apg 18,26). Phöbe von Kenchräa war vielen ein Beistand gewesen (Röm 16,1+2). Andere Schriftstellen zeigen uns, dass gottesfürchtige Frauen der Heiligen Füße waschen können, den Leidenden helfen können, Kinder auferziehen können und den Haushalt führen können. Hier lernen wir, dass im Hinblick auf die Öffentlichkeit eine Frau in der Stille lernen soll. Sie soll sich keine Autorität über den Mann anmaßen.
Der Apostel führt zwei Gründe für die Unterwürfigkeit der Frau unter den Mann an. Erstens hat Adam den hervorragenden Platz, weil er vor Eva gebildet wurde.
Der zweite Grund ist der, dass nicht Adam betrogen wurde, sondern die Frau. Adam war schuldiger als die Frau, denn er sündigte mit Wissen. Trotzdem zeigt die durch den Apostel hier ausgedrückte Wahrheit die Schwachheit der Frau darin, dass sie betrogen wurde. Adam hätte in der Tat seine Autorität wahren und die Frau zum Gehorsam anleiten müssen. Sie dagegen, die in ihrer Schwachheit verführt worden war, drängte sich an den Platz der Autorität und verführte den Mann zum Ungehorsam. Die christliche Frau erkennt dies an und achtet sorgfältig darauf, dass sie an dem Platz der Unterwürfigkeit und Stille bleibt.