Behandelter Abschnitt 1Tim 1,3-5
Das Endziel des Gebotes (Verse 3 bis 5)
Im Anschluss an die Grüße stellt der Apostel sofort die besondere Absicht, mit der er an Timotheus schreibt, heraus. In erster Linie schreibt er, damit auf der Darstellung der Lehre der Gnade bestanden wird; als zweites mahnt er einen guten geistlichen Zustand an, um ein treuer Zeuge von der Gnade sein zu können.
Vers 3: Im Hinblick auf die Lehre könnte man angesichts der Tatsache, dass der Apostel zwei Jahre und drei Monate in Ephesus gearbeitet und den Heiligen den ganzen Ratschluss Gottes verkündigt hatte (Apg 20,27), meinen, dass kaum Gefahr bestand, dass in ihrer Mitte falsche Lehren gelehrt würden. Dem war jedoch nicht so, denn der Apostel hatte erkannt, dass etliche da waren, die bereit waren, andere Lehren zu lehren – und so etwas unter solchen, die doch das größte Licht besaßen.
Der natürliche Hochmut des Menschen mag glauben, dass viel Licht ein Bewahrungsmittel vor Irrtum ist. Wir tun gut daran, am Beispiel der Versammlung von Ephesus zu lernen, dass die Tatsache, in der Wahrheit reich zu sein und höchste Gnadengaben zu genießen, keine Absicherung gegen falsche Lehren bedeutet. Timotheus sollte nun etlichen gebieten, keine anderen Lehren zu bringen, als die große Lehre von der Gnade Gottes.