Behandelter Abschnitt 2Thes 1,11-12
Gebet für die Gläubigen
„Weshalb wir auch allezeit für euch beten, damit unser Gott euch für würdig erachte der Berufung und alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit und das Werk des Glaubens in Kraft erfülle, damit der Name unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht werde in euch, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus“ (1,11.12).
Der Apostel beschließt den einleitenden Teil des Briefes mit einem Wort der Ermunterung, indem er ihnen sagt, wofür er um ihretwillen betet. Nachdem er die Ruhe und die Herrlichkeit des kommenden Königreichs, zu dem wir in Verbindung mit Christus berufen sind, vorgestellt hat, betet er dafür, dass die Heiligen ihrer hohen Berufung entsprechend würdig erfunden werden. Würden wir doch mehr in die Wirklichkeit und die Größe dieser Berufung eindringen, dass wir mit Chrisus in Herrlichkeit verbunden sein werden, dann würden wir noch mehr getrennt von dieser Welt und ihren vergänglichen Schönheiten leben.
Ferner bittet der Apostel darum, dass Gott in uns „alles Wohlgefallen seiner Gütigkeit“ erfülle. Wir sind nicht auf der Erde, um die Begierden des Fleisches auszuleben. Es ist unser großes Vorrecht, auf der Erde zur Freude Gottes da zu sein. Der Herr konnte in der Vollkommenheit seines Weges sagen: „Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue“ (Joh 8,29).
Leider tun wir nur zu oft Dinge, die unserer eigenen Zufriedenheit dienen. In dem Licht des Vorbilds des Herrn und des Gebets des Apostels, sollten wir uns ernst prüfen und uns fragen: Sind unsere Gedanken, Worte und Handlungen Gott wohlgefällig, zu seiner Freude, und stimmen sie mit seiner Gütigkeit überein? Lasst uns daran denken, dass nur das Ihm Wohlgefällige gut sein kann und auch gut in Bezug auf uns ist.
Außerdem verlangt es den Apostel danach, dass „das Werk des Glaubens“, das was Gott uns zu tun aufgetragen hat, durch die Kraft, die Er uns gibt, ausgeführt werde. Diese Kraft wird benötigt, um das Werk des Glaubens weiterzuführen. Wir würden gerne Kraft haben, um mit unseren Feinden und allen, die uns widerstehen und uns verletzen, fertigzuwerden. Aber das ist die Angelegenheit des Herrn, der bei seinem Erscheinen durch die „Herrlichkeit seiner Stärke“ (1,9) mit ihnen abrechnen wird.
Das Gebet des Apostels schließt mit dem Wunsch, dass der Name unseres Herrn Jesus Christus jetzt schon in den Heiligen verherrlicht werde. Christus wird am Tag seiner Herrlichkeit in seinen Heiligen verherrlicht werden. Aber dennoch ist es Gottes Wunsch, dass der Name Christi auch in der Zeit seiner Verwerfung in den Heiligen verherrlicht werden soll.
Das Fleisch möchte sich selbst verherrlichen und sich angesichts von Widerstand und Verletzung selbst verteidigen. Aber unsere Aufgabe und unser Vorrecht ist es, nur daran zu denken, was Christus verherrlicht. Seine Herrlichkeit fordert, dass wir so handeln, wie Er handelte: „der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet“ (1Pet 2,23). Dafür benötigen wir viel Gnade. Daher schließt der Apostel sein Gebet mit dem Wunsch, dass wir Christus verherrlichen „nach der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus“. Wir benötigen Kraft, um das Werk des Herrn zu tun, und Gnade, um Christus zu verherrlichen.
So wird uns in diesem ersten Teil des Briefes ein wunderschönes Bild der moralischen Charakterzüge vorgestellt, die Gott in den Versammlungen und inmitten seines Volkes sehen möchte. Er möchte, dass alle seine Kinder sich durch einen ständig wachsenden Glauben auszeichnen, durch überströmende Liebe zueinander, durch Ausharren in Drangsalen, durch einen Wandel würdig ihrer Berufung, durch Trachten nach seinem Wohlgefallen, durch Ausharren in dem Werk des Glaubens und vor allen Dingen durch einen Zustand, der den Herrn Jesus Christus verherrlicht. Wir wissen, dass wir hinter einer solchen Beschreibung weit zurück bleiben, dennoch haben wir das vollkommene Vorbild vor unseren Seelen.