Welchen Zug die göttliche Fürsorge im Einzelfall auch annehmen mag, soll sie allen gegenüber in Langmut ausgeübt werden. Es mag leicht sein, den Schwachen und Demütigen gegenüber langmütig zu sein. Aber es wird große Gnade benötigt, wenn wir allen gegenüber langmütig sein wollen, egal, ob es sich um schwache und demütige oder um provokative und aggressive Menschen handelt.
„Seht zu, dass niemand Böses mit Bösem jemand vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach, sowohl zueinander als auch zu allen“ (5,15).
Wir sollen darauf achten, dass niemand Böses mit Bösem rächt. Es besteht ständig die Gefahr, dass fleischliche Regungen mit dem Fleisch begegnet wird. Wenn uns jemand Böses antut, sollen wir still sein und einen solchen meiden, der Böses tut (2Tim 4,14.15). Wir sollen jedoch keinesfalls das Böse mit Bösem vergelten.
Während wir das Böse meiden, sollen wir das Gute des anderen suchen. Das Fleisch liebt die Beschäftigung mit dem Bösen, doch die vor uns liegenden Verse ermahnen uns, dem Bösen gegenüber nicht gleichgültig zu sein und dem Bösen, falls nötig, zu begegnen. Gleichzeitig dürfen wir auch dann dem Guten nachstreben.