Behandelter Abschnitt Eph 5,15-17
Eph 5,15-17: Sehet nun zu, wie ihr sorgfältig wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit auskaufend, denn die Tage sind böse. Darum seid nicht töricht, sondern verständig, was der Wille des Herrn sei.
Drittens werden wir ermahnt, weise zu wandeln. Nachdem wir aus den ersten 14 Versen gelernt haben, dass der wahre Maßstab eines richtigen Wandels die Natur Gottes, also Licht und Liebe ist, sollten wir Nutzen aus dieser Belehrung ziehen und „sorgfältig wandeln, nicht als Unweise, sondern als Weise“. In einer bösen Welt braucht der Christ Weisheit, und zwar Weisheit für das, was gut ist. So kann der Apostel in einem andern Brief schreiben: „Ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber einfältig zum Bösen“ (Röm 16,19). Unsere Weisheit zeigt sich darin, dass wir die Zeit auskaufen und verstehen, was der Wille des Herrn ist. Die Tage sind böse, und wenn es nach dem Teufel ginge, gäbe es nie Zeit und Gelegenheit für das, was dem Herrn wohlgefällig ist. Um Gutes zu tun, müssen wir oft sozusagen dem Feind die Gelegenheit entreißen. Wenn wir den Willen des Herrn verstehen, werden wir oft feststellen, dass ein böser Tag zu einer Gelegenheit werden kann, um Gutes zu tun. Durch Gebet und Fasten erkannte Nehemia den Willen des Herrn für sein Volk, so dass er, als sich in Gegenwart des Königs Artasasta die Gelegenheit bot, diese auch ausnutzte (Neh 1,4; 2,1-5). Es ist möglich, eine große Kenntnis des Bösen zu haben und doch unwissend im Blick auf den Willen des Herrn zu sein, und somit ist man „unweise“.