Behandelter Abschnitt 2Kor 6,6-10
Paulus und seine Mitarbeiter begegneten all diesen Nöten „in vielem Ausharren“. Das empfahl sie als Diener.
„. . . in Schlägen, in Gefängnissen, in Aufständen, in Mühen, in Wachen, in Fasten;“ (Vers 5).
Darüber hinaus empfahlen sie sich durch die Geduld, mit der sie auf die besonderen Übungen reagierten, die sie als Diener des Herrn erdulden mussten: Schläge, Gefängnisse, Aufstände.
Sie empfahlen sich auch durch das Ausharren, mit dem sie den Übungen begegneten, die im Zusammenhang mit dem Werk des Herrn und dem Volk Gottes über sie kamen: Mühen, Wachen, Fasten.
Christus ausstrahlen
„. . . in Reinheit, in Erkenntnis, in Langmut, in Güte, im Heiligen Geist, in ungeheuchelter Liebe; im Wort der Wahrheit, in der Kraft Gottes; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken; durch Ehre und Unehre, durch böses Gerücht und gutes Gerücht, als Verführer und Wahrhaftige; als Unbekannte und Wohlbekannte; als Sterbende, und siehe, wir leben; als Gezüchtigte und nicht getötet; als Traurige, aber allezeit uns freuend; als Arme, aber viele reich machend; als nichts habend und alles besitzend“ (Verse 6–10).
Diese Diener empfahlen sich darüber hinaus, indem sie einige der lieblichen moralischen Eigenschaften offenbarten, die Christus auf seinem Weg durch diese Welt kennzeichneten: Reinheit, Erkenntnis, Langmut und Güte.
Sie empfahlen sich auch durch die Kraft und die Beweggründe, durch die sie in ihrem Dienst angetrieben wurden. Er wurde nicht im Fleisch, sondern „im Heiligen Geist“ ausgeführt; nicht in Bosheit und Neid, sondern „in ungeheuchelter Liebe“; nicht aufgrund menschlicher Spekulationen, sondern „im Wort der Wahrheit“; nicht in menschlicher Kraft, sondern „in der Kraft Gottes“.
Sie empfahlen sich auch durch ein Leben praktischer Gerechtigkeit in ihren Beziehungen zu Menschen, welcher Art diese Beziehungen auch sein mochten. Sei es, dass sie mit Ehre und Unehre behandelt wurden, sei es, dass sie durch böses oder gutes Gerücht gingen. So trugen sie den Brustharnisch der Gerechtigkeit (vgl. Eph 6,14) und waren dadurch bewaffnet gegen jeden Angriff des Feindes.
Sie empfahlen sich auch als Diener Gottes, indem sie – in ihrem Maß – dem Weg Christi folgten, den Er in Vollkommenheit gegangen ist. In einer Welt wie der heutigen wird der wahre Diener Gottes zu Zeiten von einigen Menschen als ein Verführer bezeichnet, von anderen als ein Wahrhaftiger. So war es auch bei dem Herrn, denn manche wagten zu sagen: „Er verführt die Volksmenge“ (Joh 7,12).
Auf seinem Weg wurde der Herr als ein „Unbekannter“ behandelt, denn die Pharisäer sagten: „Von diesem wissen wir nicht, woher er ist“, während der Mann, der das Wunder an seinen Augen erlebt hatte, sagen konnte: „Wir wissen“, dass Er „von Gott“ ist (vgl. Joh 9,29-32). Auch der Herr Jesus musste dem Tod immer wieder ins Auge sehen, und doch lebte Er zu diesen Zeiten noch (vgl. Lk 4,29.30; Joh 8,59). Auf diesen Wegen ist der Jünger nicht über seinem Meister, noch der Diener über seinem Herrn. Denn es ist dem Jünger genug, dass er wie sein Meister ist, und dem Diener reicht es, wie sein Herr behandelt zu werden.
Prüfungen zur Disziplinierung des Jüngers
Darüber hinaus haben wir auf unserem Lebensweg mit Dingen zu tun, die der Herr nicht kannte. Damit unsere Füße mitten auf der Spur bleiben, mag es notwendig sein, dass wir durch übende Umstände diszipliniert werden, auch wenn wir darin nicht umkommen mögen. In solchen Übungen können sich die Diener des Herrn durch ihre Unterwerfung unter den Willen Gottes bewähren, wie es auch Hiob tat, der in seiner großen Prüfung sagen konnte: „Der Herr hat gegeben und der Herr hat genommen, der Name des Herrn sei gepriesen!“ (Hiob 1,21).
Dieses Handeln des Herrn mit uns wird uns zubereiten, in einem gewissen Maß in die Erfahrungen unseres Herrn einzugehen. Er war wirklich der Mann der Schmerzen, aber mit einer verborgenen Quelle der Freude (vgl. Lk 10,21). Er war es, der arm wurde, damit wir durch seine Armut reich würden (vgl. 2Kor 8,9). Er war es auch, der durch diese Welt als jemand ging, der nichts besaß, und doch gehörte Ihm alles. Er hatte kein Geld, um die Doppeldrachme zu bezahlen, und doch besaß Er die Autorität, um den Fischen im See zu befehlen (vgl. Mt 17,24-27).