Behandelter Abschnitt 2Kor 4,17-18
Wenn die Herrlichkeit Gottes auf solch eine Weise durch die Übungen des Apostels sichtbar wurde, konnte Paulus nicht ermatten. Dennoch verfiel der äußere Mensch – der Mensch, der in Berührung mit dieser Erde ist – unter der Belastung von Übungen, Verfolgungen, Schwachheit und Alter. Der innere Mensch jedoch – der Mensch, der in Berührung mit geistlichen und unsichtbaren Dingen steht – wird Tag für Tag erneuert. Es gibt geistliches Wachstum im inneren Menschen. Gerade die Übungen und Schwachheiten, die den Körper schwächen und verzehren, werden zum Anlass der Kräftigung und Erneuerung des Geistes.
Ewiges Gewicht – vorübergehend Leichtes
„Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Trübsal bewirkt uns ein über jedes Maß hinausgehendes, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, indem wir nicht das anschauen, was man sieht, sondern das, was man nicht sieht; denn das, was man sieht, ist zeitlich, das aber, was man nicht sieht, ewig“ (Verse 17.18).
Nachdem der Apostel davon gesprochen hat, dass Übungen und Leiden dazu führen, dass der innere Mensch erneuert wird, bezeichnet er die gegenwärtigen Trübsale als „leicht“ und „augenblicklich“, das Gute bewirkend. Die vorübergehenden Übungen werden eine ewige Antwort erhalten. Die Leiden sind zeitlich, leicht und demütigend, aber sie bewirken ein „ewiges Gewicht von Herrlichkeit“.
Das werden wir jedoch nur so sehen, wenn wir nicht auf die sichtbaren Dinge schauen, sondern auf die unsichtbaren. Nur dann werden wir, ohne zu ermatten, inmitten der Übungen bewahrt werden.
Die Dinge, die wir anschauen können, sind nur für eine Zeit. Die unsichtbaren Dinge dagegen sind ewig.
Das vorhergehende Kapitel schloss mit dem Betrachten der Herrlichkeit des Herrn. Unser Kapitel schließt damit, dass man die Dinge anschaut, die unsichtbar sind. Der Gläubige strahlt Christus wider, so Kapitel 3, indem er Ihn in der Herrlichkeit anschaut. Er wird aufrechterhalten als ein Brief Christi, bekannt und gelesen von allen Menschen. Hier nun wird der Gläubige inmitten von Übungen bewahrt, indem er das unsichtbare und ewige Gewicht der Herrlichkeit anschaut, das noch zukünftig ist.
Das Gefäß, das der Herr benutzt
Im Verlauf des vierten Kapitels finden wir eine herrliche Entfaltung eines wahren Dieners, der ein Gefäß des Herrn ist. Manchmal sprechen wir davon, Kanäle des Segens zu sein. Aber spricht die Schrift in dieser Weise? Ein Kanal ist einfach eine Leitung, durch die etwas fließt. Sie hält und behält nichts. Ein Gefäß dagegen besitzt etwas und muss gefüllt werden, bevor es anderen etwas mitteilen kann.
Wir sehen, dass das Gefäß ein reines Gefäß sein muss, um von dem Herrn genutzt werden zu können – getrennt von den Dingen, die beschämen (Vers 2)
Das Gefäß muss leer sein. Alles, was vom eigenen Ich ist, muss zur Seite gestellt werden, damit Christus seinen wahren Platz als „der Herr“ einnehmen kann, wir als „Knechte“ (Vers 5).
Das Gefäß muss gefüllt werden. Das Licht Christi in Herrlichkeit muss unsere Herzen erfüllen, damit wir Zeugen Christi sein können (Vers 6). Stephanus wurde ein wunderbarer Zeuge Christi, als er mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde. „Als er aber, voll Heiligen Geistes, unverwandt zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7,55).
Das Gefäß muss zerbrochen werden, damit die Macht Gottes offenbar werden kann. Wir sind nur irdische Gefäße. Gerade die Schwachheit unseres Körpers wird zum Anlass der Entfaltung der Macht Gottes (Verse 7–9). Wie bemerkenswert war die Macht Gottes, die durch Stephanus sichtbar wurde, als die Steine dieses irdische Gefäß zerbrachen.
Wenn das Gefäß zerbrochen ist, scheint Licht aus ihm heraus (Verse 10–12). Wenn das Urteil des Todes über alles ausgesprochen wird, was wir im Fleisch sind, wird das Leben Jesu hervorscheinen. Als Stephanus im buchstäblichen Sinn „dem Tod um Jesu willen überliefert“ wurde, wurde auch das Leben Jesu offenbar. Denn er betete für seine Mörder, wie auch Christus es tat. Und er bat den Herrn Jesus, seinen Geist aufzunehmen und war damit seinem Herrn ähnlich, der seinen Geist in die Hände des Vaters übergab.
Das Licht des Lebens scheint aus dem irdischen Gefäß, so dass es ein Gefäß zur Herrlichkeit Gottes wird (Vers 15).
Derjenige, der das Gefäß zur Herrlichkeit Gottes benutzt, wird diese Herrlichkeit auf gesegnete Weise widerspiegeln, so dass ein über jedes Maß hinausgehendes ewiges Gewicht an Herrlichkeit bewirkt wird (Vers 17).