Der Apostel hatte den Dienst des Geistes und der Gerechtigkeit, der den verherrlichten Christus voraussetzt, vorgestellt. Er persönlich hatte auch Barmherzigkeit erhalten, dies alles trotz großen Widerstands zu verkündigen. So kann er sagen: „Wir ermatten nicht.“ Solange Petrus auf den Herrn schaute, konnte er auf dem Wasser laufen, wie windig und voller Wellen der See auch sein mochte. Als er sein Auge jedoch auf das Wasser richtete, wäre es noch so glatt gewesen, begann er zu sinken. So richtete der Apostel Paulus sein Auge auf Christus in der Herrlichkeit und sah dort den Herrn der Herrlichkeit. Daher konnte er sagen: „Wir ermatten nicht.“
Übereinstimmung von Dienst und Leben
„Sondern wir haben den geheimen Dingen der Scham entsagt, wobei wir nicht in Arglist wandeln noch das Wort Gottes verfälschen, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit uns selbst jedem Gewissen der Menschen empfehlen vor Gott“ (Vers 2).
Zudem gab es eine Übereinstimmung zwischen dem Leben des Apostels und seinem Dienst. Er gestattete sich in seinem Leben nicht, verborgene Dinge zu tun, für die er sich hätte schämen müssen und zugleich ein Evangelium zu verkündigen, das genau diese Dinge verurteilte. Er führte seinen Lebenswandel nicht in betrügerischer Weise wie einige andere, die er etwas später als „trügerische Arbeiter“ bezeichnen muss. Er suchte nicht, seine eigenen Ziele im Dienst zu verfolgen oder sich selbst zu erhöhen, während er den Platz eines Dieners des Herrn einnahm.
Er machte auch nicht das Wort Gottes zunichte. Er versuchte nicht, das Wort Gottes zu verbiegen, um dadurch menschlichen Überlegungen zu entsprechen. Er schwächte das Wort auch nicht ab, um das Fleisch zu schonen. Er verbarg die klaren Aussagen des Wortes Gottes nicht, sondern sprach deutlich vom vollständigen Ruin und der totalen Verurteilung des Menschen sowie von der Fülle der Gnade Gottes.
Menschen konnten aufgrund des Lebenswandels des Apostels keine Entschuldigung dafür finden, das Evangelium, das er predigte, zurückzuweisen. Denn es gab in seinem Leben nichts, das ihr Gewissen hätte belasten können. Man konnte ihm auch keine Feigheit vorwerfen in seiner Predigt, es gab nichts, was er zurückhielt oder wodurch er die Wahrheit verdrehte.
Leider stand es um die Heiligen in Korinth ganz anders. Wie der erste Brief zeigt, hatten sie viele verborgene Dinge der Scham in ihr Leben eindringen lassen. Der Parteigeist unter ihnen hatte zu einem teilweise trügerischen Lebenswandel geführt. Manche von ihnen hatten sogar das Wort Gottes zunichte gemacht und sogar die Auferstehung des Herrn geleugnet. Sie hatten ein Leben geführt und das Wort in einer Weise behandelt, welches das natürliche Gewissen schockierte.