Behandelter Abschnitt 1Kor 16,13-14
Obwohl der Apostel selbst zu dieser Zeit noch nicht frei sein mochte, die Versammlung in Korinth zu besuchen, folgt doch daraus nicht, dass es für einen anderen Diener des Herrn falsch gewesen wäre, diese Versammlung zu besuchen. Offensichtlich hatte der Apostel geurteilt, dass Apollos der Versammlung hätte helfen können, und so hatte er ihm viel zugeredet, dass er zu ihnen kommen sollte. Apollos jedoch war nicht gewillt gewesen, und so hatte der Apostel, nachdem er seinem Wunsch Ausdruck gegeben hatte, diesem Diener des Herrn die Freiheit gelassen, vor seinem Herrn zu handeln.
Verse 13+14
„Wacht, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid stark! Alles bei euch geschehe in Liebe.“
Die Heiligen in Korinth sollten von den Dienern des Herrn nicht abhängig sein. Daher werden sie zuerst ermahnt, wachsam zu sein – sei es, dass Diener zu ihnen kommen würden, oder nicht. Ein nie ruhender Widersacher verlangt beständige Wachsamkeit. Zweitens sollten sie im Glauben feststehen. Dem Eindringen von falscher Lehre kann nur dadurch begegnet werden, dass man in dem ganzen Gebiet der Wahrheit feststeht. Gegen den Feind wachsam zu sein und im Glauben feststehen zu können verlangt als drittes, mannhaft zu sein.
Leider hatten sich viele in Korinth fleischlich verhalten und dadurch bewiesen, dass sie geistlicherweise noch Unmündige waren – und sie hätten doch Erwachsene sein sollen. Voraussetzung zum mannhaft sein ist viertens, dass man stark ist; und das bedeutet, wie der Apostel in einem anderen Brief sagt, stark zu sein in der Gnade, die in Christus Jesus ist (2Tim 2,1). Fünftens drückt sich geistliche Kraft in Liebe aus, und der Apostel fügt deshalb hinzu: „Alles bei euch geschehe in Liebe“. Ach! Wie viele Dinge mögen in Verbindung mit der Versammlung Gottes getan werden, die auch vollkommen richtig sein mögen, und die doch aus einem Beweggrund heraus getan werden, der völlig falsch ist, weil die Liebe fehlt.