Behandelter Abschnitt 1Kor 15,35-41
Der Apostel, der die Dinge von einem moralischen Standpunkt aus betrachtet, erkennt, dass hinter der falschen Lehre eine böse Praxis stand. Ein falscher Blickwinkel mag tatsächlich das Resultat von Unwissenheit sein, die durch die Verbindung mit einem System mit falschen Lehren bewirkt wird.
Wenn aber eine Seele, die in dem Licht der Wahrheit gewesen ist, schwerwiegende Irrtümer annimmt, durch die die großen Grundwahrheiten des Christentums geleugnet werden, wird man im Allgemeinen finden, dass hinter der schlechten Lehre auch eine schlechte Praxis steht. Und in Verbindung mit der schlechten Praxis steht weltlicher Umgang, durch den gute Gewohnheiten verdorben werden. Daher appelliert der Apostel an diese Heiligen, rechtschaffen zu werden und nicht zu sündigen. Außerdem bewiesen dieses Sichgehenlassen und die weltlichen Verbindungen nur, wie wenig sie eigentlich Gott kannten. Einige waren tatsächlich in Unwissenheit über Gott. Dies war zu ihrer eigenen Beschämung.
Verse 35–41
„Es wird aber jemand sagen: Wie werden die Toten auferweckt, und mit was für einem Leib kommen sie? Du Tor! Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen Samen. Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat, und zwar einem jeden Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist dasselbe Fleisch; sondern ein anderes ist das der Menschen und ein anderes das Fleisch des Viehes und ein anderes das Fleisch der Vögel und ein anderes das der Fische. Und es gibt himmlische Leiber und irdische Leiber. Aber eine andere ist die Herrlichkeit der himmlischen, und eine andere die der irdischen; eine andere die Herrlichkeit der Sonne und eine andere die Herrlichkeit des Mondes und eine andere die Herrlichkeit der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Herrlichkeit.“
Nachdem der Apostel das praktische Leben eines Gläubigen, der sein Leben durch die Wahrheit von der Auferstehung regieren lässt und seinen Platz getrennt von der Welt eingenommen hat, gezeigt hat, begegnet er nun den verstandesmäßigen Einwänden solcher, die da fragten: „Wie werden die Toten auferweckt, und mit was für einem Leib kommen sie“? Wer eine solche Frage aufwirft, beweist nur, dass er so töricht ist, den allmächtigen und allweisen Gott mit menschlichen Maßstäben zu messen und alles abzulehnen, was er selbst nicht erklären kann.
Der Apostel weist diese Torheit dadurch zurück, dass er den Fragesteller an dessen eigenes Handeln erinnert: „Was du säst, wird nicht lebendig, es sterbe denn. Und was du säst, du säst nicht den Leib, der werden soll, sondern ein nacktes Korn, es sei von Weizen oder von einem der anderen Samen“. Du übernimmst das Säen, sagt der Apostel, „Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er gewollt hat“. Der Mensch kann den Samen in die Erde legen, aber er kann kein Wachstum bewirken, und noch viel weniger kann der Mensch dem Samen einen Leib geben, wie es ihm gefällt.
Vor der Auferstehung muss der Tod eingetreten sein. Der Tod ist zwar Auflösung, aber nicht völlige Vernichtung. Der Same als solcher stirbt, um die Pflanze hervorzubringen.
Jemand hat gesagt: (Siehe 1Kor 15,42)