Behandelter Abschnitt 1Kor 14,2-4
Wenn in der Versammlung in Korinth die Liebe praktisch wirksam gewesen wäre, dann wäre sie von vielen schlimmen Missständen verschont geblieben, selbst wenn sie über die Ordnung Gottes noch nicht belehrt war. Der Apostel hatte schon gezeigt, dass Liebe zur Verleugnung des eigenen Ichs führt. Daher geht die Ermahnung, nach der Liebe zu streben, der Ermahnung, um die geistlichen Gaben zu eifern, und der Belehrung über den rechten Gebrauch dieser Gaben voraus. Die Liebe wird dafür sorgen, dass der Beweggrund rein und lauter bleibt, sowohl in dem Eifern nach einer geistlichen Gabe als auch in der Ausübung dieser Gabe. Die Liebe denkt nicht an sich selbst, sondern an den Nutzen für andere. Da es den Gläubigen in Korinth an der Liebe mangelte, hatten sie die ‘Zeichen-Gaben‘ wie Heilungen und Sprachenreden zu ihrer Selbsterhöhung gebraucht. Um dieser Neigung zu begegnen, ermahnt der Apostel sie, vielmehr danach zu trachten, zu weissagen.
Die Erbauung als das große Ziel bei dem Gebrauch der Gaben
Verse 2–4
„Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht Menschen, sondern Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, redet den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung. Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.“
Die Ermahnung, nach der Gabe der Weissagung zu streben, führt den Apostel dazu, vorzustellen, was das große Ziel bei der Ausübung der Gaben sein sollte – Erbauung. Die ganze Belehrung hindurch stellt er uns dieses Ziel vor Augen. In Vers 3 spricht er von ‘Erbauung und Ermahnung und Tröstung‘; in Vers 5 schreibt er davon, ‘dass die Versammlung Erbauung empfange‘; in Vers 12 ermahnt er uns, ‘überströmend zu sein zur Erbauung der Versammlung‘; und in Vers 26, dass ‘alles zur Erbauung geschehe‘.