Die Gläubigen in Korinth maßen der Gabe des Zungenredens und der natürlichen Redegewandtheit große Bedeutung bei. Der Apostel macht uns nun darauf aufmerksam, dass es möglich ist, mit den Sprachen der Menschen und der Engel zu reden, und doch nicht Liebe zu haben. Wo das geschieht, würde der Redende trotz Redegewandtheit und engelsgleichen Worten zu einem tönenden Erz oder einer schallenden Zimbel werden.
Vers 2
„Und wenn ich Weissagung habe und alle Geheimnisse und alle Erkenntnis weiß, und wenn ich allen Glauben habe, so dass ich Berge versetze, aber nicht Liebe habe, so bin ich nichts.“
Außerdem rühmten sich diese Gläubigen ihrer geistlichen Besitztümer. Sie waren im Besitz sämtlicher Gnadengaben und hatten Einsicht in alle Geheimnisse und besaßen alle Erkenntnis. Vielleicht hatten sie auch Glauben, durch den sie große Dinge zu tun vermochten; aber, sagt der Apostel, wir können wohl reiche Begabungen haben, aber wenn wir nicht Liebe haben, so sind wir nichts. Er sagt nicht, dass diese Gnadengaben, Prophezeiung und Erkenntnis und Glauben, nichts seien, sondern dass derjenige, der diese Gnadengaben ausübt, ohne Liebe zu haben, nichts ist.