Behandelter Abschnitt 1Kor 12,8-10
Darüber hinaus wird die Offenbarung des Geistes zum Nutzen gegeben. Sie wird nicht zu dem Zweck gegeben, dass der Einzelne sich selbst erheben oder eine führende Position unter dem Volk Gottes erreichen oder persönlichen Einfluss und Vorteil erlangen kann, sondern für das gemeinschaftliche Wohl und zum Nutzen aller. Diese Unterweisung hatte für die Gläubigen in Korinth eine besondere Bedeutung, da sie die Gnadengaben dazu benutzten, sich selbst zu erhöhen.
Verse 8–10
„Denn dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben, einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist; einem anderen aber Glauben in demselben Geist, einem anderen aber Gnadengaben der Heilungen in demselben Geist, einem anderen aber Wunderwirkungen, einem anderen aber Weissagung, einem anderen aber Unterscheidungen der Geister; einem anderen aber Arten von Sprachen, einem anderen aber Auslegung der Sprachen.“
Der Apostel fährt damit fort, zwischen den verschiedenen Gnadengaben zu unterscheiden. Er spricht nicht so sehr von dem Besitz dieser Gnadengaben, sondern von der Offenbarung oder ihrem Gebrauch. Deshalb spricht er auch nicht nur von Weisheit und Erkenntnis, sondern von dem Wort der Weisheit und dem Wort der Erkenntnis. Das Wort deutet auf das Vermitteln von Weisheit und Erkenntnis zur Hilfe anderer hin.
Weisheit bedeutet, im Besitz der Gedanken Gottes zu sein und alles so zu sehen, wie es vor Gott und in Beziehung zu Gott ist. Erkenntnis ist mehr eine verständige Vertrautheit mit dem offenbarten Wort Gottes; durch die Erkenntnis kann die Lehre klar dargestellt werden.
Der Glaube an dieser Stelle ist nicht einfach der Glaube an Christus und an das Evangelium – den haben alle Gläubigen miteinander gemein; hier ist es mehr der besondere Glaube, der bestimmten Gläubigen gegeben worden ist, damit sie dem Volk des Herrn helfen können, sich über Schwierigkeiten zu erheben, Widerstände zu überwinden und sie in ihren Schwierigkeiten leiten können.