Mit diesem Vers beginnt der Apostel, von seiner Haltung zu sprechen, die er solchen gegenüber hatte, die Gegenstände der Kraft Gottes waren und folglich das Evangelium angenommen hatten. Er bezeichnet sie als ‘Vollkommene‘. Mit diesem Ausdruck meint er nicht einen Zustand, den manche als sündlose Vollkommenheit bezeichnet haben; auch meint er nicht, dass diese ‘Vollkommenen‘ schon in das Bild Christi umgestaltet wären, denn dies wird erst in der Herrlichkeit so sein.
Der Ausdruck ‘Vollkommene‘ bedeutet, dass solche ihre neue Stellung vor Gott, die den Gläubigen in Christo geschenkt worden ist, anerkannt haben und somit ‘Erwachsene‘ geworden sind. Dieser Ausdruck bezeichnet nicht einfach einen Gläubigen im Gegensatz zu einem Sünder, sondern er wird vielmehr gebraucht, um einen erwachsenen Gläubigen im Gegensatz zu solchen Gläubigen zu beschreiben, von denen der Apostel als von ‘Unmündigen‘ spricht (Kap 3,1).
Vers 7
„Sondern wir reden Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Zeitaltern zu unserer Herrlichkeit zuvor bestimmt hat.“
Unter solchen Vollkommenen konnte Paulus tatsächlich Weisheit reden. Er fährt dann damit fort, uns einige ganz bestimmte Belehrungen dieser Weisheit zu geben, damit wir sie nicht mit der Weisheit der Menschen verwechseln.
Als erstes sagt er uns, dass es sich nicht um die Weisheit dieses Zeitlaufs handelt, und auch nicht um die Weisheit der wenigen verstandesmäßigen Größen, die die Gedanken der Welt formen und ausrichten. Diese intellektuellen Größen werden – im Gegensatz zu den Gläubigen, die in Gemeinschaft mit dem Herrn der Herrlichkeit zur Herrlichkeit gelangen werden – trotz all ihrer Weisheit zunichte werden. Solche, die in der Herrlichkeit dieser Welt glänzen, werden zunichte werden, während solche, die in dieser Welt nichts gelten, zur Herrlichkeit gelangen werden.
Zweitens handelt es sich bei dieser Weisheit um Gottes Weisheit. Wenn es die Weisheit von Menschen wäre, dann könnte man sie sich in den Schulen der Menschen aneignen. Da es aber Gottes Weisheit ist, steht sie außerhalb der Lehrpläne dieser Schulen und geht über das Begreifen des menschlichen Verstandes hinaus.
Drittens ist es Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene. Diese Worte bedeuten keinesfalls, dass diese Weisheit dunkel oder geheimnisvoll ist, sondern dass es sich um eine Weisheit handelt, die mit dem Geist und Verstand des Menschen nicht ergründet oder erfasst werden kann. Zudem war diese Weisheit durch die Zeitalter hindurch verborgen und ist deshalb auch in den alttestamentlichen Schriften nicht zu finden.