Behandelter Abschnitt 1Kor 1,30-31
Das Fleisch hat immer das Bestreben, sich irgendwelcher Dinge rühmen zu wollen – sei es der Abstammung, des Reichtums, oder des Verstandes; doch in der Gegenwart Gottes können sich weder Gläubige noch Ungläubige dieser Dinge rühmen. Ach! Vor anderen mögen wir uns durch unsere Herkunft, unser Vermögen, unsere Weisheit oder unsere Fähigkeiten selbst zu erhöhen suchen, doch vor Christus schämen wir uns genau der Dinge, deren wir uns voreinander rühmen. Wir wagen es nicht, sie vor Ihm zu erwähnen; es sei denn, wir verurteilen uns, weil wir uns ihrer gerühmt haben. Wenn wir uns dieser Dinge rühmen, zeigt das nur, wie wenig wir wirklich vor Ihm sind.
Verse 30+31
„Aus ihm aber seid ihr in Christus Jesus, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; damit, wie geschrieben steht: ‘Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn‘.“
Die Stellung des Gläubigen in Christus
Schließlich noch setzt der Apostel das Fleisch dadurch beiseite, dass er die Abstammung und die Stellung des Gläubigen in Christo vorstellt. Der Gläubige ist ‘aus Gott‘. Wie weitaus größer ist es, aus Gott zu sein, als aus den Hochgeborenen, aus den Mächtigen, aus den Weisen oder aus den Reichen! Doch mehr noch, wir sind aus Gott ‘in Christus Jesus‘. Wir haben nicht nur eine Abstammung aus Gott, wir sind auch in Christus Jesus. Wir stehen nicht in dem Zustand und der Stellung Adams vor Gott, fern von Gott und unter dem Gericht, sondern wir stehen in der ganzen Annehmlichkeit Christi vor Gott und vor dem Himmel.
Und das ist noch nicht alles. Wir mögen nur wenig Verständnis über uns selbst haben, doch Christus ist uns ‘Weisheit von Gott‘ geworden. Um Weisheit zu bekommen, brauchen wir uns nicht an die Philosophie, an weise Menschen, oder an unsere eigene eingebildete Weisheit zu wenden, denn wir haben Christus. Wenn wir Ihn besitzen, erkennen wir sofort, worüber alle Weisheit dieser Welt uns nie belehren kann. Christus am Kreuz hat uns die Augen über unseren verlorenen Zustand völlig geöffnet und uns Gott in Seiner Liebe vorgestellt. Und Christus in der Herrlichkeit stellt uns alle Ratschlüsse Gottes vor. In Christus sehen wir die Weisheit Gottes, wie Er unserem verderbten Zustand begegnet ist, und wie Er Seine Ratschlüsse erfüllt hat.
Weiterhin ist Christus uns ‘Gerechtigkeit‘ geworden. Wir selbst besitzen keine Gerechtigkeit vor Gott. Die Gerechtigkeit Gottes erweist sich darin, dass Er uns auf der Grundlage des Todes Ihm entsprechend rechtfertigt. Wenn wir wissen wollen, was diese Gerechtigkeit ist, und wie vollkommen passend für die Herrlichkeit wir dadurch gemacht worden sind, dann müssen wir nicht auf Menschen oder auf uns blicken, sondern auf Christus. Durch Christus in der Herrlichkeit wird uns die Gerechtigkeit Gottes vorgestellt.
Christus ist uns auch ‘Heiligkeit‘ geworden. Er ist der Maßstab, das Vorbild und die Kraft zur Heiligkeit. Und schließlich ist uns Christus auch ‘Erlösung‘ geworden, die vollständige Befreiung von den Auswirkungen der Sünde in unseren Leibern – darauf warten wir noch. Wir sehen diese Erlösung in Christus vorgestellt; wir besitzen sie jetzt schon in Ihm, unserem Haupt; und wir warten darauf, dass sie auch an uns offenbar werden wird.
Wenn wir also nur in Christus alles besitzen, und in dem Menschen als solchem gar nichts haben, dann ist die Schlussfolgerung: „Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn“. Das Kreuz, das Wort vom Kreuz, die Berufung Gottes und unsere Stellung in Christus vor Gott schließen das Fleisch absolut aus.