Nacht – Tag und Werke der Finsternis – Waffen des Lichts (Vers 12)
„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen, die Waffen des Lichts aber anziehen.“ (Vers 12)
„Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.“ Als Christus in dieser Welt lebte, konnte Er sagen: „Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt“ (Joh 9,5). In diesen wunderbaren Tagen bewies Er, dass Er allein in der Lage war, die Finsternis zu vertreiben, indem Er die Liebe des Vaters offenbarte. Er bewies auch, dass Er die Kraft und die Gnade hatte, all das Böse zu beseitigen, was die Finsternis in die Welt hineingebracht hat. Er befreite den Menschen von jedem Druck, beantwortete jedes Bedürfnis und erlöste ihn von der Macht des Fürsten der Finsternis. Hunger und Mangel, Schmerz und Krankheit, Leiden und Tod: Alles musste in seiner Gegenwart weichen.
Dennoch liebten die Menschen die Finsternis mehr als das Licht. Sie liebten die Sünden, die in der Gegenwart des Lichtes ihre Gewissen quälten. Da sie in der Gegenwart des Lichts nicht in der Lage waren, ihre Sünden weiter zu betreiben und die Begierden zu befriedigen, haben sie das Licht aus der Welt hinausgeworfen. Nun ist Christus nicht mehr in der Welt, und seine Abwesenheit lässt die Welt in der Finsternis zurück. Da sie das Licht seiner Gegenwart nicht aushalten konnten, müssen sie nun Kriege, Mangel, Leiden und Not aushalten, die das Ergebnis von Sünde sind. Das alles prägt die heutige Nacht seiner Abwesenheit.
Aber der Tag ist nahe. Das ist der Tag, wenn der Herr zurückkehren wird in Herrlichkeit, um über diese Erde zu regieren. Dann wird alles Böse unter seine Füße gestellt und die Macht Satans bezwungen werden. An diesem Tag „werden die Befreiten des Herrn zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen“ (Jes 35,10).
Im Blick auf diesen Tag, diesen herrlichen Tag, gibt uns der Apostel vier Ermahnungen:
„Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen!“ Alle Werke, die den Menschen kennzeichnen, der in der Unwissenheit Gottes lebt, sollen zur Seite gelegt werden. In einem anderen Brief beschreibt der Apostel diejenigen, die in der Finsternis leben, als solche, die „mancherlei Begierden und Vergnügungen dienten, unser Leben in Bosheit und Neid führten, verhasst und einander hassend“ (Tit 3,3).
Der Apostel fügt hinzu: „Lasst uns aber die Waffen des Lichts anziehen!“ Alles, was den kommenden Tag prägen wird, wenn Christus regiert, soll der Gläubige als beschützende Rüstung gegen die Finsternis anziehen:
Unterwerfung und Gehorsam gegenüber dem Herrn (Verse 1–7)
Gerechtigkeit, die keinem Menschen etwas schuldig bleibt (Vers 8)
Liebe, die dem Nachbarn nichts Böses tut (Vers 10)