Behandelter Abschnitt Röm 12,6-8
Verschiedene Arten des Dienstes (Verse 6–8)
„Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns verliehenen Gnade: es sei Weissagung, so lasst uns weissagen nach dem Maß des Glaubens; es sei Dienst, so lasst uns bleiben im Dienst; es sei, der lehrt, in der Lehre; es sei, der ermahnt, in der Ermahnung; der gibt, in Einfalt; der vorsteht, mit Fleiß; der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit“ (Verse 6–8).
Es ist deutlich, dass die Ermahnungen der Verse 1–5 die notwendige Vorbereitung für die verschiedenen Arten des Dienstes darstellen, die der Apostel nun anspricht. Sieben Eigenschaften von Diensten werden uns vorgestellt. Paulus nennt sie Gnadengaben, auch wenn es klar wird, dass sie keine öffentliche Gabe für die Versammlung darstellen, sondern mehr private Formen des Dienstes sind. Was auch immer der Dienst ist: Er kann nur in rechter Weise ausgeführt werden entsprechend der Gnade, die dazu gegeben wird. Daraus folgt, dass wir zur Ausübung der Gabe von dem Geber abhängig sind.
Weissagung: Wir wissen aus 1. Korinther 14,1-3, dass Weissagung von allen geistlichen Gaben diejenige ist, um die wir am meisten eifern sollen. Diese Gabe ist „zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung“. In unserem Vers werden wir daran erinnert, dass diese Gabe im Glauben ausgeübt werden muss. Wir sollten uns hüten, in irgendeiner Weise uns selbst die Urheberschaft oder einen Verdienst anrechnen zu wollen. Denn es ist nicht unsere Ausübung der Gabe, die irgendeine Wirkung zum Guten in dem Zuhörer bewirken könnte. Nein, diese Gabe muss im Glauben ausgeübt werden, der auf Gott vertraut, damit Er es zum segensreichen Wirken auf die zuhörende Seele anwendet.
Dienst: Dieses Wort bezieht sich auf den Dienst der Liebe zu den Heiligen, der viele verschiedene Formen annehmen kann. Es geht nicht nur um das öffentliche Reden. Was aber auch immer die Art des Dienstes sein mag: Der Diener soll sich mit seinem Dienst beschäftigen und nicht versuchen, das zu tun, wozu er nicht berufen worden ist und wozu er daher auch nicht die von Gott geschenkte Befähigung erhalten hat.
Lehre: Das Lehren bezieht sich auf die systematische Erklärung der Schrift und ihrer lehrmäßigen Inhalte.
Ermahnung: Ermahnung scheint das Anwenden einer großen Wahrheit der Schrift in einer praktischen Weise zu sein. Erneut werden diejenigen, die diese Gnadengabe empfangen haben, daran erinnert, sie auch auszuüben und nicht zu versuchen, einen Dienst zu tun, für den sie keine Gabe erhalten haben.
Geben: Derjenige, der in der Stellung ist, durch Geben zu dienen, sollte sorgfältig sein. Dieses Geben soll nicht mit Prahlerei oder Stolz verbunden sein.
Vorstehen: Es ist erstaunlich, dass Vorstehen unter den Diensten eingeordnet wird, die den Heiligen anvertraut worden sind. Derjenige, der vorsteht, ist nicht notwendigerweise begabt, um zu lehren oder zu predigen. Auf der anderen Seite ist der Lehrer und Prediger nicht notwendigerweise jemand, der vorsteht. Jemand, der vorsteht, ist ein Bruder, der durch seine Weisheit und Erfahrung geeignet ist, das Volk Gottes zu führen. Er soll seine Gabe mit Fleiß und überlegter Sorgfalt ausführen.
Barmherzigkeit üben: Dies ist ein glücklicher Dienst, der sich in Handlungen von Güte und Fürsorge für andere zeigt, die sich in besonderer Not befinden. Dieser Dienst soll nicht widerwillig ausgeübt werden, sondern mit Freundlich- und Fröhlichkeit, die nur aus einer selbstlosen Liebe hervorkommen können, die ihre Freude darin findet, anderen zu dienen.