Von der Zuvorbestimmung bis zur Verherrlichung (8,30)
Die Berufung Gottes setzt seine Vorkenntnis voraus. Aber wenn Gott das alles vorher weiß, ist es genauso leicht für Ihn, unsere Zukunft zu bestimmen. Es scheint so zu sein, dass Vorherbestimmung einen besonderen und von anderen Personen unterschiedenen Segen im Blick hat, für den wir berufen worden sind. Hinzu kommt, dass wir für diesen vorherbestimmten Segen gerechtfertigt worden sind. Rechtfertigung wiederum hat die Verherrlichung im Auge. Wir sind nicht gerechtfertigt worden, um in der heutigen Welt erhöht zu werden, sondern um mit Christus in einer zukünftigen Welt verherrlicht zu sein.
Wenn wir auch auf die Herrlichkeit noch warten müssen, so wird diese doch wie die Rechtfertigung als bereits erfüllt angesehen. Ist das nicht deshalb der Fall, weil alles an dieser Stelle vorgestellt wird aus der Sicht Gottes? Und Gott kann alles rufen, was noch nicht ist, als wenn es schon da wäre (Röm 4,17).
Wir haben das Fleisch noch in uns. Wir haben einen Leib, der mit Schwachheit verbunden ist. Wir sind umgeben von einer seufzenden Schöpfung. Wir haben noch mit Übungen und Schwierigkeiten, mit Leiden und Trauer zu tun. Der Glaube aber verwirklicht schon heute, dass Gott für uns ist. Gott war bereits für uns, als es die seufzende Schöpfung noch nicht gab. In und durch dies alles ist Gott für uns. Und über diese Schöpfung hinaus ist Gott ebenso für uns.
In dieser großartigen Passage geht es nicht um das, was wir für Gott sein mögen, sondern um das, was Gott für uns ist. Dazu gehört auch die herrliche Tatsache, dass gerade die Sünde, durch die wir uns selbst ruiniert haben, die Gelegenheit für Gott geworden ist zu zeigen, dass Er für uns ist.