Behandelter Abschnitt Röm 2,21-23
Die Prüfung des religiösen Menschen (2,21–23)
„. . . der du nun einen anderen lehrst, du lehrst dich selbst nicht? Der du predigst, man solle nicht stehlen, du stiehlst? Der du sagst, man solle nicht ehebrechen, du begehst Ehebruch? Der du die Götzenbilder für Gräuel hältst, du begehst Tempelraub? Der du dich des Gesetzes rühmst, du verunehrst Gott durch die Übertretung des Gesetzes?“ (2,21–23).
Um diese Fragen zu beantworten, prüft der Apostel in den nun folgenden Versen die Ansprüche und Anmaßungen der religiösen Menschen, indem er einige erforschende Fragen stellt.
Der Apostel wendet sich an den religiösen Menschen und fragt ihn:
Was aber ist mit Dir selbst? Du rühmst Dich, andere lehren zu können, lehrst Du denn Dich selbst?
Wie sieht es mit Deiner Praxis aus? Du predigst anderen, dass sie nicht stehlen sollen. Stiehlst Du?
Wie sieht es im Blick auf die Welt aus? Du bekennst, das Vorzüglichere zu unterscheiden. Bildest Du eine unheilige Allianz mit der Welt? Begehst Du Ehebruch?
Wie sieht es im Blick auf die Heiden aus? Du bekennst, Götzen zu verabscheuen. Begehst Du selbst Tempelraub?
Wie sieht es mit dem Gesetz und der Bibel aus? Du rühmst Dich in dem Gesetz. Gehorchst Du diesem?
Wie sieht es mit Gott aus? Du rühmst Dich der Kenntnis Gottes. Ehrst Du Gott?
Diese erforschenden Fragen entlarven den religiösen Menschen völlig. Sein praktisches Leben zeigt, dass sein Bekenntnis Lüge ist. Er hat tatsächlich eine Form der Gottseligkeit, aber er verleugnet deren Kraft (vgl. 2Tim 3,5). Sein Bekenntnis ist viel höher als das der Heiden, aber sein praktisches Leben ist nicht besser als deren Leben.