Das Evangelium ist Gottes Evangelium
Das große Thema dieses Briefes ist das Evangelium Gottes über seinen Sohn. Es ist ein wichtiges Kennzeichen dieses Evangeliums, dass jede Wahrheit auf Gott zurückgeführt und in ihrer Beziehung zu Gott betrachtet wird. Im ersten Kapitel lesen wir daher von dem „Evangelium Gottes“, von „Gottes Gerechtigkeit“ (1,17), von „Gottes Zorn“ (1,18), von der „Wahrheit Gottes“ (1,25) und von „Gottes Urteil“ (1,32). Später finden wir die „Güte Gottes“ (2,4), die „Aussprüche Gottes“ (3,2), die „Herrlichkeit Gottes“ (3,23), die „Nachsicht Gottes“ (3,26), die „Liebe Gottes“ (5,5) usw.
Dass Gott einer schuldigen Welt die gute Botschaft verkündigt, zeigt Gottes Haltung der Zuwendung zu seinen gefallenen Geschöpfen. Sie beweist, dass Gott Liebe und ein Erretter-Gott ist, der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (1Tim 2,3.4).
„. . . (das er durch seine Propheten in heiligen Schriften zuvor verheißen hat)“ (1,2).
Das Evangelium, das Paulus verkündigte, wird durch die Heiligen Schriften des Alten Testaments bestätigt. Es wurde durch die Propheten Gottes in vergangenen Tagen vorhergesagt und nun durch die Knechte Gottes am Tag der Gnade verkündigt. Als diese gute Botschaft verkündigt wurde, besaß sie somit die Autorität und Bestätigung und Verheißung der Heiligen Schriften. Daher verwundert es nicht, dass sich der Apostel Paulus in seiner Predigt des Evangeliums immer wieder auf die Schriften des Alten Testaments bezieht (vgl. Apg 13,27.47; 17,2.11; usw.).