Joh 17,17: Heilige sie durch die Wahrheit: dein Wort ist Wahrheit.
Trennung vom tatsächlich Bösen genügt aber nicht. Darum bittet der Herr auch für unsere Heiligung. Das Wichtige dabei ist, nicht nur von dem Bösen getrennt zu sein, sondern vielmehr Ergebenheit und Passendsein für Gott. Die Heiligung, für die der Herr bittet, ist nicht die völlige Heiligung, die durch seinen Tod gesichert ist und die in dem Brief an die Hebräer vor uns gebracht wird, wo wir lesen: „Durch welchen Willen wir geheiligt sind, durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi“, sondern um die praktische Heiligung, durch die wir von allem, was unpassend für Gott ist, entkleidet werden, sei es in Gedanken, Gewohnheiten oder praktischen Wegen, damit wir „geheiligt, nützlich dem Hausherrn, zu jedem guten Werke bereitet“ sind (2Tim 2,21).
Aus den Worten des Herrn erfahren wir, dass es zwei Wege zur praktischen Heiligung gibt: erstens die Wahrheit. Der Herr redet von ihr als „dein Wort“. Das ist des Vaters Wort. Die Heilige Schrift als Ganzes ist das Wort Gottes, dagegen scheint das Wort des Vaters mehr im Blick auf das Neue Testament die Enthüllung des Namens, der Gesinnung und der Ratschlüsse des Vaters zu sein. Jede Erklärung des Namens Gottes setzt eine entsprechende Trennung von der Welt und Heiligung für Gott voraus. Als Gott sich Abraham mit den Worten vorstellte: „Ich bin Gott, der Allmächtige“, fügt Er sogleich hinzu: „Wandle vor meinem Angesicht und sei vollkommen“ (1Mo 17,1). Dem Volk Israel offenbarte sich Gott als der HERR, und Er schaute danach aus, dass dieses Volk dem entsprechen möchte. Er erwartete, dass es diesen „herrlichen und furchtbaren Namen fürchtete“ (5Mo 28,58). Wie viel mehr sollte bei uns eine Heiligung vorhanden sein, die der vollen Offenbarung Gottes als Vater geziemend ist.