Behandelter Abschnitt Joh 15,22-25
Joh 15,22-25: Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde. Wer mich hasst, hasst auch meinen Vater. Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie gesehen und gehasst sowohl mich als auch meinen Vater. Aber auf dass das Wort erfüllt würde, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: „Sie haben mich ohne Ursache gehasst“.
Es gibt jedoch keine Entschuldigung für solche Unwissenheit. Des Herrn Worte und Werke nehmen der Welt eine solche, sowohl für ihren Hass als auch für ihre Unwissenheit. Wenn Christus nicht gekommen wäre und solche Worte in der Welt gesprochen hätte, die kein Mensch je gesprochen hat, und wenn Er nicht unter ihnen Werke getan hätte, die kein anderer tun konnte, so könnte man ihnen nicht die Sünde absichtlicher Feindschaft gegen Christus oder den Vater zum Vorwurf machen. Sie würden wohl gefallene Geschöpfe sein, doch schwerlich wäre es an den Tag getreten, dass sie wissentlich Gott hassten. Jetzt aber gab es keinen Vorwand für ihre Sünde. Es gab kein Verbergen der Schuld der Welt; die Schuld war ans Licht gekommen. Christus hat das Herz des Vaters durch seine Worte und seine Werke völlig enthüllt. Aber dadurch kam nur der Hass des Menschen gegen Gott zum Vorschein. Die Welt als solche wurde ohne Hoffnung gelassen, denn nach ihrem eigenen Gesetz hasste sie Christus ohne Ursache. Deshalb ist der Hass der Welt nicht länger Unwissenheit, er ist Sünde. Es ist ein Hass ohne Ursache. Ach, wir Christen mögen der Welt bisweilen Grund zum Hassen geben, doch in Christus war keine. Es gibt jedoch eine Ursache dazu, sie liegt aber nicht in dem, der gehasst wird, sondern in dem Herzen dessen, der hasst.