Joh 14,21: Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.
Die Verse 18-20 haben uns die normale Auswirkung des Kommens des Geistes gezeigt. Die nachfolgenden Verse stellen die geistlichen Voraussetzungen dar, die den einzelnen Gläubigen befähigen, in die Vorrechte, die uns in der Kraft des Geistes zugänglich sind, einzutreten und sie zu genießen. Obwohl sich leider die bekennende Christenheit in schwerwiegender Weise von diesen normalen Zuständen entfernt hat, ist es doch gesegnet, zu sehen, dass das, was von der Gesamtheit wahr sein sollte, noch immer vom Einzelnen genossen werden kann. Daher ist es wichtig festzustellen, dass die Unterweisung des Herrn an dieser Stelle höchst persönlich wird. Bisher hat der Herr die Worte „ihr“ und „euch“ gebraucht (Joh 14,18-20); nun spricht Er von „wer“ und „jemand“ (Joh 14,21-24).
Liebe und Gehorsam sind die großen Voraussetzungen, um in diese tieferen Erfahrungen einzugehen. Schon der Herr hat gesagt: „Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote“ (Joh 14,15); nun sagt Er: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“ Mit Recht ist gesagt worden, dass der erste Vers die Liebe als die Quelle des Gehorsams vorstellt, während der zweite den Gehorsam als Beweis der Liebe aufzeigt. Jede Äußerung der Gedanken des Vaters war für Christus ein Gebot, und in gleicher Weise ist jede Äußerung der Gedanken Christi ein Gebot für den, der Ihn liebt. Wer Christus liebt, wird vom Vater und von Christus geliebt werden. Ein solcher wird sich in ganz besonderer Weise der Liebe göttlicher Personen bewusst werden. Einem solchen will der Herr sich offenbaren.