Behandelter Abschnitt Joh 6,26-27
Joh 6,26.27: Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr suchet mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid. Wirket nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt.
Der Herr eröffnet seine Unterredung durch eine Darstellung der Motive, die die Volksmenge antrieb, Ihn zu suchen. Diese Suche entsprang nicht im Geringstem einem geistlichen Bedürfnis oder weil sie in dem Zeichen die Herrlichkeit seiner Person gesehen hatten, sondern sie suchten den Herrn, weil sie von dem Brot gegessen hatten und gesättigt worden waren. Hätte Christus die zeitlichen Bedürfnisse der Menschen gestillt, ohne ihnen Fragen bezüglich ihres moralischen Zustandes zu stellen, wären sie Ihm gern gefolgt. Leider ist es jedoch so, dass in dem Verfall der Christenheit der Mensch von dem gleichen Motiven angetrieben wird wie in den Tagen des Verfalls des Judentums. Es ist immer noch wahr, dass Menschen Christus suchen nicht wegen der Zeichen, sondern wegen der „Brote und Fische“. Es macht den Menschen nichts aus, Predigten zu hören oder etwas von Christus zu hören, solange ihnen Christus als derjenige vorgestellt wird, der die Welt verbessern kann und die zeitlichen weltlichen Bedürfnisse stillen kann. Wird allerdings Christus dargestellt als Zeichen des Einschreitens Gottes für das ewige Heil des Menschen, dann hat die Masse kein Interesse an Christus.
Demnach bemüht sich also der Mensch, etwas Vergängliches zu bekommen, und bleibt gleichgültig gegenüber der Nahrung, die bis in das ewige Leben reicht. Der Sohn des Menschen ist gekommen, um ewiges Leben zu geben, die Seele zufriedenzustellen und von geistlichem Mangel zu befreien (Joh 6,35).
Darüber hinaus sehen wir in dieser Unterredung die Herrlichkeit des Sohnes des Menschen. Im vorherigen Kapitel wurde uns seine Herrlichkeit als der Sohn Gottes vorgestellt. Hier zeigt sich seine Herrlichkeit darin, dass Er als der Sohn des Menschen von Gott dem Vater mit dem Heiligen Geist versiegelt wird. So ist Er gegenüber der ganzen menschlichen Rasse ausgezeichnet als Gottes Eigentum und Einer, der als Mensch die vollkommene Zustimmung und das unendliche Wohlgefallen des Vaters hat.