Joh 3,11: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmet ihr nicht an.
Im Gegensatz zu Nikodemus und den Führern Israels, die Lehrer waren und doch ihre eigenen Schriften nicht kannten, verkündete der Herr Wahrheiten, die Er vollkommen kannte, und bezeugte Dinge, die Er gesehen hatte. Er kannte nicht nur das Innere dieser Menschen (Joh 2,25), sondern wusste auch um alles, was in dem Herzen Gottes war. Er kennt das Ausmaß unserer Bedürfnisse und kennt die Größe der Gnade Gottes, diese zu stillen.
Dennoch muss der Herr hinzufügen: „Unser Zeugnis nehmet ihr nicht an.“ Wir können tatsächlich das Zeugnis von Menschen in Frage stellen, weil wir uns dessen bewusst sind, dass sich dieses nur auf beschränktes Wissen gründet. Wenn aber der Eine bezeugt, der über vollkommenes Wissen verfügt und dieses Zeugnis abgelehnt wird, dann ist das ein Beweis für die absolute Hoffnungslosigkeit des sich selbst überlassenen Menschen.
Somit haben wir eine komplette Darstellung und Beiseitesetzung des natürlichen Menschen von seiner besten Seite. Erstens: Er hat vielleicht bestimmte Schlussfolgerungen über Gott und die Schrift, die zwar richtig sind, ihn aber dennoch nicht näher zu Gott bringen. Zweitens: Wenn der, der über vollkommenes Wissen verfügt, von der Wahrheit Zeugnis gibt, wird dieses vom Menschen abgelehnt.
All das ist ein Beweis für die Notwendigkeit der großen Wahrheit, dass der Mensch „von neuem geboren werden muss“. Das Wort meint keine Veränderung oder Wechsel der alten Natur, sondern es handelt sich um eine Natur, die von Anfang an völlig neu ist. Das Wort „wieder“ wird in Lukas 1,3 mit „von Anfang an“ übersetzt und in Apostelgeschichte 26,5 mit „von der ersten Zeit“. Von neuem geboren zu werden, bedeutet nicht, dass der Heilige Geist am natürlichen Menschen wirkt, als ob Er einen schlechten Zustand in einen guten Zustand verwandelte, sondern dass es in dem Menschen eine völlig neue Schöpfung gibt.