Behandelter Abschnitt Joh 1,26-28
Joh 1,26-28: Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennet, der nach mir Kommende, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandale zu lösen. Dies geschah zu Bethanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.
In seiner Antwort sagt Johannes, dass er mit Wasser tauft und schließt damit ein, dass für das Zusammenkommen um Christus eine Absonderung von dem verderbten religiösen System jener Zeit stattfinden muss. Er weist weiterhin klar auf die Notwendigkeit dieser Absonderung hin. Die religiösen Juden beachteten Christus nicht. Er stand mitten unter ihnen, jedoch als Unbekannter. Er war nicht nur der Welt unbekannt, sondern auch bei den Priestern und Leviten aus Jerusalem. Doch der Unbekannte ist so groß, dass Johannes sagen kann, er sei nicht würdig „ihm den Riemen seiner Sandale zu lösen“.
Er ist aber nicht nur unbekannt, sondern befindet sich zudem an einem Platz außerhalb, „jenseits des Jordan“. Christus wird somit in diesem Evangelium von Anfang an als der vom Volk Verworfene vorgestellt, der sich außerhalb an dem Ort der Schmach aufhält.
Daran hat sich bis heute nichts geändert. So wie Christus von den religiösen Volksmengen in den letzten Tagen des Judentums behandelt wurde, so wird er von dem religiösen Bekenntnis in den letzten Tagen der Christenheit behandelt. So kostbar Er Einzelnen ist, ist Er doch in dem toleranten religiösen Bekenntnis nach wie vor unbekannt. Er steht immer noch außerhalb des verderbten Religionssystems der jetzigen Zeit. Er befindet sich noch immer am Ort der Schmach und Ablehnung. Dies ist sicher traurig, sollte uns jedoch nicht überraschen, denn wir werden vorher darauf hingewiesen, dass wir Christus im letzten Stadium der Christenheit außerhalb der Tür des toleranten christlichen Bekenntnisses finden werden (Off 3,20).