Behandelter Abschnitt Mk 2,13-15
Markus 2,13-15. Das Aussprechen der Vergebung von Sünden rief den Unwillen der jüdischen Führer hervor. Dieser Widerstand ist das erste Zeichen der totalen Verwerfung von Christus, die die Beiseitesetzung der Juden zur Folge hatte. Deshalb wird dies zu einer Gelegenheit, um in der Berufung Levis eine Andeutung der neuen Zeitperiode ans Licht zu bringen, die im Begriff stand, vom Herrn eingeführt zu werden, So lesen wir: «Er ging wieder hinaus an den See.» Der See oder das Meer wird in der Schrift oft benützt, um Nationen darzustellen. Daher deutet dieser Ausdruck die grosse Wahrheit an, dass der Herr in kurzem der Mittelpunkt der Christenheit sein werde, zu dem sich Gläubige aus den Juden und Heiden versammeln würden.
Die Aufforderung an Levi war: «Folge mir nach!» Ausserdem macht die Tatsache, dass Levi ein Zöllner oder Steuereinzieher war, das grosse Merkmal des Christentums im Gegensatz zum Gesetz klar. Es gab in den Augen der Juden keine Beschäftigung, die entwürdigender und schändlicher gewesen wäre, als die eines Mannes, der seinen Lebensunterhalt dadurch verdiente, überhöhte Zölle für die verhassten Römer einzuziehen. Dass der Herr einen solchen rief, bedeutete eine grosse Gnade, die einen Menschen vom untersten Platz der Erniedrigung als Sünder zu dem höchsten Platz im Dienst des Herrn als Apostel erhob. Levi reagierte sofort auf den Ruf und machte in seinem Haus ein Fest, zu dem er viele Zöllner und Sünder einlud, damit sie dem Sünderheiland begegneten.