Auf das zweite und das dritte Königreich, die durch die Brust und die Arme aus Silber und den Bauch und die Lenden aus Kupfer repräsentiert werden, wird hier nur in kürzester Form eingegangen. Aus späteren Gesichten lernen wir, dass das zweite Königreich das Medo-Persische Reich (vgl. Dan 5,28 und 8,20) und das dritte das Griechische Reich ist (vgl. Dan 8,21). Hier wird uns lediglich mitgeteilt, dass die Königreiche, die aufstehen werden, dem Babylonischen Reich unterlegen sein werden.
„Und ein viertes Königreich wird stark sein wie Eisen; ebenso wie das Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es, wie das Eisen, das zertrümmert, alle diese zermalmen und zertrümmern“ (2,40).
Der Charakter des vierten Königreiches wird uns in weit größerer Genauigkeit beschrieben. Nicht nur, weil es das letzte Reich der Zeiten der Nationen ist, sondern auch, weil es das einzige Königreich ist, das Christus direkt richten wird. Dies zeigt deutlich, dass es sich bei diesem vierten Königreich um das Römische Reich handelt. Es traf mit Christus aufeinander, als Er die Welt verließ. So wird es auch das wiederauferstandene Römische Reich sein, das bei der Wiederkunft Christi gerichtet werden wird (vgl. Lk 2,1; Joh 19,10; Off 17,7-14).
Es ist wichtig zu bemerken, dass von den letzten drei Königreichen keines direkt von Gott aufgerichtet wird. Nur von dem ersten Königreich und dem Königreich Christi wird gesagt, dass es von dem Gott des Himmels aufgerichtet wird (2,37.44). Die anderen drei Königreiche entstehen durch göttliche Vorsehung, wobei die herrschaftliche Macht mit jedem Königreich abnimmt, bis sie im Königreich Christi in absoluter Vollkommenheit wiederhergestellt werden wird.