Behandelter Abschnitt Dan 2,24-29
Dan 2,24-29: 24 Deshalb ging Daniel zu Arioch hinein, den der König beauftragt hatte, die Weisen von Babel umzubringen; er ging hin und sprach zu ihm so: Bring die Weisen von Babel nicht um; führe mich vor den König, und ich werde dem König die Deutung anzeigen. 25 Da führte Arioch Daniel schnell vor den König, und er sprach zu ihm so: Ich habe einen Mann unter den Weggeführten von Juda gefunden, der dem König die Deutung kundtun wird. 26 Der König hob an und sprach zu Daniel, dessen Name Beltsazar war: Bist du imstande, mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundzutun? 27 Daniel antwortete vor dem König und sprach: Das Geheimnis, das der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Wahrsagepriester und Sterndeuter dem König nicht anzeigen. 28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart; und er hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen wird. Dein Traum und die Gesichte deines Hauptes auf deinem Lager waren diese: 29 Dir, o König, stiegen auf deinem Lager Gedanken auf, was nach diesem geschehen wird; und der, der die Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.
Arioch, der Oberste der Leibwache des Königs, versucht, nachdem er Daniel vor den König geführt hat, mit weltlicher Weisheit, die Gelegenheit zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Er sagt zu dem König: „Ich habe einen Mann … gefunden, … der dem König die Deutung kundtun wird.“ Vorsichtig legt er sich nicht darauf fest, dass Daniel dem König seinen Traum zeigen wird. Dies ist jedoch in den Augen des Königs das Wichtigste. Es ist nicht genug, ihm eine Deutung des Traumes zu geben – dazu waren die weisen Männer bereit gewesen. Die eigentliche Frage ist: Kann irgendjemand ihm den Traum ins Gedächtnis zurückrufen? Also fragt der König Daniel sofort: „Bist du imstande, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundzutun?“ Daniel kann dies tatsächlich tun; aber in seiner Antwort verwirft er zuerst die Weisheit dieser Welt, indem er den König daran erinnert, dass seine Weisen, seine Astrologen, seine Gelehrten und seine Wahrsager ihm das Geheimnis, nach dem er fragt, nicht sagen können.
Nachdem er die Weisheit Babylons negiert hat, legt Daniel ein treues Zeugnis für Gott ab. Was der Mensch nicht tun kann, kann Gott tun: „Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart.“ Was den König betrifft, macht Daniel es überdies sehr klar, dass er es mit Gott zu tun hat: „Der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.“ Was Daniel selbst betrifft, so ist er nicht wegen der großen Offenbarungen, die ihm zuteilwurden, aufgeblasen; auch nutzt er die Gelegenheit nicht wie Arioch zu seinem eigenen Ruhm. Er versteckt sich hinter dem Ruhm Gottes, und insoweit er das tut, wird Gott verherrlicht.