Behandelter Abschnitt Jes 53,2-6
Jes 53,2-6: 2 Und er ist wie ein Reis vor ihm aufgeschossen und wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir ihn begehrt hätten. 3 Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. 4 Doch er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; 5 doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. 6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg; und der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.
Wenn auch das Zeugnis des erhöhten Christus vom Großteil der Nation abgelehnt wird, so findet sich doch auch hier wieder ein bußfertiger Überrest. Zu ihm werden all diejenigen gehören, die durch die Berichte von der Herrlichkeit dessen, den sie gekreuzigt hatten, von ihren Sünden überführt werden. In diesen Versen hören wir das Bekenntnis der Gläubigen des Überrestes. Es hat einen dreifachen Charakter:
Als Erstes erkennen sie an, dass sie in den Tagen seiner Erniedrigung ihren Messias abgelehnt und verworfen haben. Jetzt sehen sie, dass Er in Gottes Augen vollkommen lieblich war; eine zarte Pflanze. Nach all den Jahrhunderten gab es in dieser verdorrten Welt einen „Wurzelspross“, der Frucht für Gott hervorbringen würde. Der Überrest erkennt darüber hinaus aber auch an, dass er Teil einer Nation ist, von der er sagen muss: „Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Ihn begehrt hätten.“ Die Menschen wunderten sich zwar über seine Worte der Weisheit und über seine mächtigen Taten, aber letztendlich verwarfen sie Ihn wegen seiner demütigen Gnade. Sie schätzten Ihn gering, denn sie sagten: „Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns?“ (Mt 12,34-38).
Zweitens erkennen sie jetzt glaubend, dass Er, als Er der Mann der Schmerzen war, es war, weil Er ihre Leiden getragen und ihre Schmerzen auf sich geladen hat. Als Er am
Kreuz bestraft, geschlagen und niedergebeugt; war, da war Er es um ihrer Sünden willen. Er war verwundet und zerschlagen, damit sie durch seine sühnenden Leiden Frieden und Heilung finden mögen.
Drittens: Im Licht des Kreuzes und im Erkennen der mächtigen Wirkung dieses Werkes können die Gläubigen des Überrestes ihre Sünde völlig anerkennen. Jetzt können sie sagen: „Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen Weg.“ Und trotzdem sehen sie, dass mit ihren Sünden in gerechter Weise verfahren wurde, denn sie können sagen: „Der HERR hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit.“