Jes 50,10: Wer unter euch fürchtet den HERRN? Wer hört auf die Stimme seines Knechtes? Der in Finsternis wandelt und dem kein Licht glänzt, vertraue auf den Namen des HERRN und stütze sich auf seinen Gott.
Wir erfahren jetzt, dass, obwohl die Nation Christus abgelehnt hat, doch ein gläubiger Überrest in ihrer Mitte gefunden wird. Dieser Überrest wird Gott fürchten und auf die Stimme seines Knechtes, Jesus, hören. In den Evangelien können wir entdecken, wie die Gegenwart des Herrn in Israel einen solchen Überrest ans Licht brachte. Er konnte von ihnen sagen: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Joh 10,27). Sie befinden sich inmitten einer in tiefer Finsternis versunkenen Nation. Doch der Herr kann sagen: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe“ (Joh 12,46). Die gottesfürchtige Seele, die sich selbst von geistlicher Finsternis umgeben sieht und kein Licht für ihren Weg hat, wird auf diese Weise ermutigt, auf den Namen des HERRN zu vertrauen und sich auf ihren Gott zu stützen.
Der Mensch unter Verantwortung versagt immer! So wie damals in der jüdischen Haushaltung, so verderbte sich auch im christlichen Zeitalter der überwiegende Teil der Bekenner mehr und mehr. Doch egal. wie groß die Verderbtheit auch sein mag, Gott bewahrt in jeder Haushaltung einen gläubigen Überrest auf, der den Herrn fürchtet und seiner Stimme gehorcht. Selbst in den Tagen Maleachis gab es solche, die den Herrn fürchteten und seines Namens gedachten (Mal 3,16). Der Herr sagt uns, dass auch inmitten der verderbten Christenheit bis zum Ende einige wenige gefunden werden, die mit kleiner Kraft das Wort des Christus festhalten und seinen Namen nicht verleugnen (Off 3,8). Und auch in der immer größer werdenden Dunkelheit haben wir den Herrn als unsere nie versiegende Quelle. Wie dunkel auch die Tage sein mögen, wie klein unsere Kraft auch sei, wir können stark sein „in der Gnade, die in Christus Jesus ist“ (2Tim 2,1).
So wird der gläubige Überrest ermahnt, den Fußstapfen des vollkommenen Dieners, Jesus, zu folgen. Im Angesicht von Leiden und Schmach fand Er seine Hilfe in dem Herrn, seinem Gott (Jes 50,7). Genauso kann auch der Gottesfürchtige heute, trotz zunehmender moralischer Finsternis, auf den HERRN vertrauen und sich auf seinen Gott stützen.