Behandelter Abschnitt Jes 43,1-2
In Kapitel 42 haben wir Christus in all seiner Gnade als den demütigen Knecht Jahwes gesehen, der zur bestimmten Zeit das Gericht über das Böse ausführen und Israel und die Nationen unter den Segen bringen wird.
Im 43. Kapitel lernen wir, dass die uneingeschränkte Gnade, wenn sie Israel im Segen befestigt hat (Jes 43,1-7), das Volk zu einem Zeugen für den einen wahren Gott vor den Nationen machen wird, damit es seinen Ruhm verkündet (Jes 43,8-21). Zur selben Zeit lernen wir, dass Gott den Sünden seines Volkes gegenüber nicht gleichgültig ist. Diese Sünden werden in Gnade ausgelöscht werden (Jes 43,22-28).
Jes 43,1.2: 1 Und nun, so spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. 2 Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten; wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen.
Vom Ende des letzten Kapitels nehmen wir mit, dass Israel nicht nur das Gesetz gebrochen und gegen Jahwe rebelliert hat, sondern dass es sich die Züchtigung „nicht zu Herzen nahm“ (Jes 42,25). Wie niedrig muss der moralische Zustand des Volkes Gottes sein, wenn sie von der Erziehung des Herrn ungerührt bleiben! Aber wird Gott deswegen sein Volk aufgeben? O nein! Das Kommen Christi als vollkommener Diener macht es Gott möglich, auf seine eigene Souveränität zurückzukommen. Er nutzt das außerordentlich Böse seines Volkes als eine Gelegenhait, seine Gnade zu entfalten. Deswegen kann der HERR trotz ihres Versagens zur Nation Israel sagen: „Fürchte dich nicht“ (Jes 43,1.5). Aufgrund ihrer traurigen Beziehung zu Gott in der Vergangenheit hatte die Nation allen Grund, sich zu fürchten. Aber nun wird Gott gegen sie auf Grundlage dessen handeln, was Er für sie in Gnade getan hat. Deswegen kann Er sagen: „Ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.“ Wegen ihres eigenen Versagens mag Israel durch reinigendes Wasser und durch das läuternde Feuer gehen müssen, aber der HERR kann sagen: „Ich bin bei dir.“ Wenn der Herr in allen Versuchungen bei seinem Volk ist, können wir sicher sein, dass es durchgetragen wird. Das Volk mag „durch Feuer erprobt“ werden und durch „das Feuer der Versuchung“ gehen (1Pet 1,7; 4,12), aber es wird trotzdem nicht von der Flut überwunden oder durch das Feuer zerstört werden. Im wörtlichen Sinne war Israel schon in den früheren Tagen den Wassern des Roten Meeres zu begegnet. Und auch Daniels Freunde mussten dem feurigen Ofen gegenübertreten, aber der Sohn Gottes war mit ihnen in dem Ofen und brachte sie durch das Feuer (Dan 3,2).