Behandelter Abschnitt Ps 118,22-24
Ps 118,22-24: 22 Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. 23 Von dem HERRN ist dies geschehen; wunderbar ist es in unseren Augen. 24 Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; frohlocken wir, und freuen wir uns in ihm.
In den nun folgenden, äußerst wichtigen Versen untersucht der Psalmist die Wurzel all der Leiden, durch welche die Nation gegangen ist. Ebenso zeigt er den gerechten Grund ihrer Errettung und ihrer Segnung auf. Ihre lange Leidensgeschichte, als sie unter die Nationen zerstreut waren, wird auf ihre Verwerfung Christi zurückgeführt, während ihre Wiederherstellung durch ihr Bekenntnis zu Christus herbeigeführt wird. Das Tor des Herrn, durch welches die Gerechten zu ihrem Segen hindurchgehen werden (Ps 118,20), stellt Christus dar. Er allein ist der Weg in alle Segnungen hinein. Jesaja prophezeite im Hinblick auf Christus: „Siehe, ich gründe einen Stein in Zion, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, aufs Festeste gegründet“ (Jes 28,16). Der Psalmist schildert uns, dass dieser Stein von den Bauleuten verworfen wurde.
Im Neuen Testament wendet der Herr selbst (und der Heilige Geist, der durch die Apostel spricht) diese Worte auf seine eigene Verwerfung durch die Führer Israels an und warnt sie, dass dies zum Gericht über die Nation führen würde. Dennoch wird der von Israel Verworfene von Gott erhöht. Es wird zuletzt offenbar werden, dass Derjenige, der von den Menschen verworfen wurde, gleichzeitig Derjenige ist, durch den alle Segnungen auf Israel kommen werden, so wie auch ein Eckstein das Gewicht, die Last des ganzen Gebäudes trägt. Und so wie die Verwerfung Christi das Werk des Menschen war, so ist die Erhöhung Christi das Werk des Herrn. Diese ist ebenso der ewiggültige Beweis von Gottes Wohlgefallen und der Annahme Christi – die Grundlage aller Segnungen der Menschen, ob nun Israel, die Gemeinde oder die Heiden. Die Zeit wird kommen, in der es in den Augen des jüdischen Überrests genauso wunderbar sein wird wie in den Augen des Gläubigen heute. So wird also der Tag der Herrlichkeit mit Freude und Frohlocken eingeleitet.