Behandelter Abschnitt Ps 118,10-21
Ps 118,10-21: 10 Alle Nationen hatten mich umzingelt; gewiss, im Namen des HERRN vertilgte ich sie. 11 Sie hatten mich umringt, ja, mich umzingelt; gewiss, im Namen des HERRN vertilgte ich sie. 12 Sie hatten mich umringt wie Bienen; sie sind erloschen wie Dornenfeuer; gewiss, im Namen des HERRN vertilgte ich sie. 13 Hart hast du mich gestoßen, um mich zu Fall zu bringen; aber der HERR hat mir geholfen. 14 Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, und er ist mir zur Rettung geworden. 15 Die Stimme des Jubels und der Rettung ist in den Zelten der Gerechten; und die Rechte des HERRN tut mächtige Taten. 16 Die Rechte des HERRN ist erhoben, die Rechte des HERRN tut mächtige Taten. 17 Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten Jahs erzählen. 18 Hart hat mich Jah gezüchtigt, aber dem Tod hat er mich nicht übergeben. 19 Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: Ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen. 20 Dies ist das Tor des HERRN: Die Gerechten werden dadurch eingehen. 21 Ich will dich preisen, denn du hast mich erhört und bist mir zur Rettung geworden.
Dann berichtet der Psalmist über die Prüfungen, die er durchgemacht hat, und ebenso, wie der Herr ihn aus all dem befreit hat. Beides weist vorbildhaft auf die Prüfungen und die Befreiung Israels hin. Zunächst wird Israel von allen Nationen umzingelt, aber im Namen des Herrn werden sie vertilgt (Ps 118,10-12). Dann hat der Feind seiner Seele, d.h. der Teufel, der alle Nationen angestachelt hat (Off 12,15-17), ihn hart gestoßen. Aber der Herr kam ihm zu Hilfe und ist seine „Stärke“, sein „Gesang“ und seine „Rettung“ geworden (Ps 118,13.14). Und dieses Lied wird in den Zelten der Gerechten gehört. Die „Stärke“ wird in der Rechten des Herrn gesehen, die „Rettung“ in der Befreiung vor dem Tod (Ps 118,15-17). Schließlich wird offenbar, dass hinter all dem Widerstand der Nationen und der Macht Satans in all diesen Prüfungen die Züchtigung Gottes stand. Der Feind hatte beabsichtigt, ihn zu Fall zu bringen (Ps 118,13), aber der Herr hat ihn zu seinem Besten „hart“ gezüchtigt. Der Feind hat sich ihm entgegengestellt, um ihn zu töten. Der Herr jedoch hat ihn gezüchtigt, um ihn vom Tod zu erretten. Wenn also der Herr züchtigte, dann nur deshalb, um alles wegzunehmen, was Ihm in seinem Volk entgegensteht. Dies tut Er, um so einen gerechten Weg hinein in seine Gegenwart zu öffnen, damit sie Ihn lobpreisen (Ps 118,18-20). Der Teufel steht hinter den äußerlich sichtbaren Feinden des Volkes Gottes, aber der Herr steht hinter der Macht des Teufels; hinter dem Herrn jedoch steht niemand mehr.