Behandelter Abschnitt Ps 109,21-29
Ps 109,21-29: 21 Du aber, Herr, Herr, wirke für mich um deines Namens willen; weil deine Güte gut ist, errette mich! 22 Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern. 23 Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, gehe ich dahin, werde weggescheucht wie die Heuschrecke. 24 Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert. 25 Und ich bin ihnen zum Hohn geworden; wenn sie mich sehen, schütteln sie ihren Kopf. 26 Hilf mir, Herr, mein Gott! Rette mich nach deiner Güte, 27 damit sie wissen, dass dies deine Hand ist, dass du, Herr, es getan hast. 28 Mögen sie fluchen, du aber segne! Stehen sie auf, so lass sie beschämt werden und deinen Knecht sich freuen! 29 Lass meine Widersacher mit Schande bekleidet werden und sich in ihre Schmach hüllen wie in ein Gewand!
Dem Ruf nach Gericht über die Feinde folgt ein Gebet an Gott, für den Frommen zu handeln. Das Gebet beginnt mit der höchsten Bitte – der Aufrechterhaltung dessen, was Gottes Namen zusteht. Dann folgt der Klageruf über die überwältigende Not des Gottesfürchtigen (Ps 109,22-25). Ebendiese Not, die den gemeinen Menschen die Gelegenheit zur Verfolgung gab, weckt die befreiende Barmherzigkeit Gottes (vgl. Ps 109,16.20).
Bei der dritten Bitte um Hilfe geht es darum, dass offenbar wird, dass der Herr diese Leiden erlaubt hat und dass seine Hand die Errettung bereithält. Gott lässt alles zu in seinen wunderbaren Wegen mit Christus, damit der Fromme gesegnet würde (Ps 109,28) und die Feinde beschämt würden (Ps 109,9).