Behandelter Abschnitt Ps 107,33-42
Ps 107,33-42: 33 Er macht Ströme zur Wüste und Wasserquellen zu dürrem Land, 34 fruchtbares Land zur Salzsteppe, wegen der Bosheit derer, die darin wohnen. 35 Er macht zum Wasserteich die Wüste und dürres Land zu Wasserquellen; 36 und er lässt Hungrige dort wohnen, und sie gründen eine Wohnstadt. 37 Und sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, die Frucht bringen als Ertrag; 38 und er segnet sie, und sie mehren sich sehr, und ihr Vieh lässt er nicht wenig sein. 39 Und sie vermindern sich und werden gebeugt durch Bedrückung, Unglück und Jammer. 40 Er schüttet Verachtung auf Fürsten und lässt sie umherirren in pfadloser Öde; 41 und er hebt den Armen empor aus dem Elend und macht seine Familien den Herden gleich. 42 Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, und alle Ungerechtigkeit wird ihren Mund verschließen.
Darüber hinaus gibt es noch die allgemeinen Wege Gottes, auf denen Er die Welt führt. Einerseits lässt Gott vielleicht den Wohlstand eines Landes veröden und verwüsten aufgrund der Bosheit derer, die es bewohnen (Ps 107,33.34); andererseits aber kann Er in seiner Fürsorge für die Hungrigen Wachstum und Gedeihen schenken (Ps 107,35-38). Doch der Mensch ändert sich nicht: Wenn die Hungrigen gesättigt werden und an weltlichem Besitz zunehmen, fangen sie ihrerseits an, andere Menschen zu unterdrücken und zu quälen; und daher werden sie auf Gottes Wegen wieder gebeugt und dezimiert (Ps 107,39).
Gott nimmt die Sache der Unterdrückten auf; Er schüttet Verachtung auf Edelleute und hebt die Armen „empor aus dem Elend“.
So zeichnen sich die Wege Gottes mit den Menschen durch Heiligkeit aus, die der Bosheit nicht gleichgültig gegenübersteht; durch Barmherzigkeit, die die Hungrigen versorgt; durch Gerechtigkeit, die mit der Unterdrückung abrechnet; und durch Mitleid, das sich der Sache der Armen annimmt. Wer kann diesen Wegen Gottes widersprechen? „Die Aufrichtigen sehen es und freuen sich, und alle Ungerechtigkeit muss ihren Mund schließen.“